#14: Erik Meyer - Einblicke und Insights eines Rennteamleiters
Shownotes
Erik Meyer ist unser heutiger Podcast Gast bei Vier mit Profil. Erik ist eine Person mit sehr vielen Talenten und einer starken Leidenschaft zum Motorsport. Heute nimmt er uns in die Motorsportwelt mit. Er erzählt uns seinen Werdegang, wie seine Tätigkeit bei Ford ihm Türen in die Rennsport Szene eröffnete und wie er sich dort etabliert hat. Im Amateurbereich tätig, sowohl im Auto als auch im Motorradrennsport, gibt uns Erik Einblicke in die Motorsportwelt mit all seinen Highlights. Seid gespannt auf eine interessante und lebhafte Folge voller Erlebnisse und Einblicke in Rennteams. Mit Erik endet unsere 1. Staffel von Vier mit Profil. Die 2. Staffel wir gerade produziert und wird bald mit vielen spannenden Gästen online gehen.
Gast unserer Folge Erik Meyer, Rennteamleiter. Credit Produzentinnen/Hosts: Daniel Völz, Monica Forjan Redaktion: reifen.com und What a View Studios Schnitt: What a View Studios
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Transkript anzeigen
00:00:00: Vier Mit Profil – Folge XXX
00:00:01: Erik Meyer – Einblicke und Insights eines Rennteamleiters
00:00:02: Vier mit Profil, der reifen.com-Podcast. Menschen und Geschichten rund um Fahrgefühl auf und neben der Strecke.
00:00:03: Daniel VölzHerzlich willkommen zu einer neuen und auch finalen für diese Staffel Folge von Vier mit Profil.
00:00:04: Monica, du bringst ja immer ganz tolle Leute mit, aber ich habe jetzt heute mal gesehen, du hast ihn mitgebracht, den Mann, den Mythos, die Legende. Aber die Vorstellung überlasse ich dir mal. Wer ist denn hier mit uns heute?
00:00:05: Monica Forjan
00:00:06: Das stimmt, hallo Daniel.
00:00:07: Ja, ich habe jemanden mitgebracht, den Daniel und ich über Umwege kennengelernt haben, gar nicht in diesem Bereich, sondern übers Golfen. Wir waren ganz lange Partner in einem Golf-Event. Da habe ich Daniel kennengelernt und da habe ich auch Erik kennengelernt.
00:00:08: Das ist eine seiner Leidenschaften und dann haben wir festgestellt, dass Erik noch eine ganz andere Leidenschaft hat, nämlich Motorsport. Und über die sprechen wir heute. Herzlich willkommen, Erik.
00:00:09: Erik Meyer Ja, vielen Dank für die Einladung.
00:00:10: Monica ForjanSehr gerne.
00:00:11: Daniel Völz Es ist, nochmal kurz zurück zu spulen.
00:00:12: Also wir haben dich ja, wie gesagt, beim Golfen kennengelernt und das war mir damals gar nicht so bewusst. Erst dann später habe ich ja so, was der hat mit Motorsport zu tun. Aber du hast halt nicht nur damit zu tun.
00:00:13: Du bist letztendlich auch der Leiter von mehreren Motorsport-Teams jetzt schon gewesen. Fangen wir mal von vorne an. Wie hat denn für dich die Reise Motorsport eigentlich überhaupt angefangen?
00:00:14: Erik Meyer Ja, wie hat die angefangen? Ich wohne im Rheinland, bin dort groß geworden, in der Nähe von Bonn, Richtung Eifel.
00:00:15: Und als ich ein kleiner Junge war, wie das so ist, ist mein Vater mit mir zum FC gegangen. Köln liegt ja nahe ins Fußballstadion und auch auf die Nordschleife, die nicht weit entfernt war von uns, also Nürburgring. Und laut Erzählungen, das weiß ich nicht mehr, das war in den 70ern, war ich wohl das liebste Kind auf der Nordschleife und war total zu traulich und fand das alles begeisternd.
00:00:16: Und im FC, also nichts gegen Köln. Ich liebe die Stadt Köln, wie das Rheinland, alles gut. Aber im Fußballstadion habe ich geheult.
00:00:17: Da war eigentlich von Anfang an schon klar, der Erik, der hat Interesse an dem Autorennsport. So hat es eigentlich schon ganz Kind angefangen.
00:00:18: Daniel Völz
00:00:19: Das ist so ein schöner Anfang.
00:00:20: Monica ForjanDas stimmt, aber nochmal zurück, du bist ja beruflich auch eingestiegen damit.
00:00:21: Erik MeyerGenau, ich bin beruflich eingestiegen. Also als Kind war klar, ich mache was mit Autos, mache was in der Automobilindustrie.
00:00:22: Da ich auch Rheinländer bin und das Rheinland gut finde, war es klar, ich muss irgendwo eine Tätigkeit finden im Rheinland. Und die Firma Ford als Automobilhersteller, da wollte ich auch hin. Ich wollte zu einem Automobilhersteller, weil ich irgendwie, ja keine Ahnung, ich wollte einfach zu einem Hersteller.
00:00:23: Wie auch immer, habe ich dann die Möglichkeit bekommen, dort anzufangen. 1997 über so eine Ingenieurverleihfirma und 1999 habe ich dort eine Feststelle gekriegt bei Ford im Engineering-Bereich. Und damit war klar, hier ist mein Endziel, hier möchte ich bleiben, wo ich bis heute auch noch tätig bin.
00:00:24: Ich hatte jetzt 20-jähriges Dienstjubiläum da in der Firma gehabt und bin da total glücklich nach wie vor und dann war mir aber irgendwo, war mir das, sag ich mal, zu, mir fehlte die Action dort. Und ich denke, ich muss an die Rennstrecke und so bin ich dann auch irgendwann durch einen reinen Zufall zum Motorsport gekommen. Wir haben jemanden kennengelernt, der in den 90ern, das war so Mitte 90er, Autorennen gefahren ist beim Porsche-Ferrari-Cup, Porsche-Ferrari-Challenge hieß das.
00:00:25: Und als ich denjenigen kennengelernt habe, bis dato war ich immer nur mit meinem Vater als Gast dort auf Tribünen etc. und war dort als Kind immer auf der Nordschleife, deutsche Rennsportmeisterschaften erlebt, also Klaus Ludwig, die ganzen alten Haudegen, Hans-Joachim Stuck und so weiter. Das war so die Zeit dieser Fahrzeuge und dort habe ich dann den Eddie kennengelernt, der quasi mich dann mitgenommen hat zu der Porsche-Ferrari-Challenge.
00:00:26: Ich hatte da noch keine Ahnung von Motorsport in dem Sinne und habe dort bei einem Porsche 964, also 911 Modell, Baureihe 964 angefangen und habe halt ihn quasi supportet, ich alleine und habe halt versucht, Reifen zu montieren, Scheiben zu waschen, also ganz ganz unten angefangen im Motorsport. Und wir haben zu zweit tatsächlich auch dort mal die Meisterschaft gewonnen und wir haben uns Reifen geholt, weil wir das Budget auch nicht hatten von den Top-Teams und haben einfach mit einfachen Mitteln und wir beide hatten schon guten Team-Spirit und haben das Ding einfach gerockt. Und das waren meine ersten Anfänge Mitte 90er im Motorsport.
00:00:27: Daniel VölzDas ist ja cool, so richtig mit Herzblut an die Sache herangekommen.
00:00:28: Monica ForjanAber wirklich, andere gehen Teller waschen, du machst Scheibenwischer.
00:00:29: Erik MeyerJa, ganz genau.
00:00:30: Und ich war mir da auch gar nicht so schade drum. Ich bin da dankbar. Bis heute bin ich Eddie dankbar. Er hat mir quasi ermöglicht, in die Szene reinzukommen. Du musst ja da erstmal reinkommen. Du kommst dann da hin, bis du sagst, ich bin Erik Meyer, ja, ich arbeite bei einem Automobilhersteller. Da sagen die alle, ja, ist schön, wunderbar. Aber du musst ja die Chance bekommen, dich dort irgendwie zu positionieren. Und dort habe ich dann angefangen.
00:00:31: Und dann ging die Zeit relativ schnell rum. Dann kam der Porsche 993 Nachfolger-Modell. Die Fahrzeuge kamen dann in den Amateursport-Bereich, wo halt jeder Amateurfahrer fahren durfte, die so ein Auto gekauft hat.
00:00:32: Und da lag ein Laptop drin. Und die ganzen Jungs im Team, die man dann alle so hatte, ein, zwei Jahre später, die konnten alle wahnsinnig gut schrauben. Also, die haben ja wirklich einen Kipphebel gewechselt oder einen Motor gewechselt, den Motor auseinandergenommen, vor Ort, ohne Hebebühne, ohne irgendwas. Sehr beeindruckend.
00:00:33: Und ein Laptop war da drin. Und niemand hat diesen Laptop angefasst. Niemand. Niemand. Weil in der Porsche-Ferrari Cup damals schon oder so weiter oder damals in der Formel 1, da waren natürlich die Top-Engineers, die waren schon gebrieft, geschult auf diese Laptops und so weiter.
00:00:34: Aber in der Motorsport-Amateur-Szene war das noch, da kannte sich niemand mit Laptop aus. Der war jetzt da drin. Und was macht man damit? Und dann habe ich dann irgendwann das gesehen, dass ich zu einem Auto kam. Hier ist der 993, neues Auto, was wir jetzt hier einsetzen. Da sag ich, da liegt ein Laptop drin. Was macht der denn? Ja, keine Ahnung, was wir damit machen.
00:00:35: Da gehen wir auch nicht dran. Was will man mit so einem Laptop? Und das war der Punkt, wo ich gesagt habe, Mensch, das ist mein Ding. Mach ich mal auf. Da ist eine Software dabei. Das war damals noch ein Stax-System, weiß ich noch, mit Data-Recording schon. 97 oder so was war das.
00:00:36: Und aufgemacht. Ich so, boah, faszinierend. Da ist ein Recording-System drin. Okay. Ja, gut, eigentlich logisch. Die haben einen Gebesensor drin das heißt, der misst die Querbeschleunigungswerte. Dann macht er eine Aufzeichnung. Dann sieht man da die Strecke.
00:00:37: Okay. Dann hat man ja ganz andere Daten. Früher hatte man dann die Rundenzeit.
00:00:38: Der Daniel fährt eine 1,23, der Erik fährt eine 1,23. Na ja, dann ist Daniel und Erik gleich schnell. Na ja, wenn man dann ein Datensystem hat, ein Data-Recording-System und schaut sich mal an, die Rundenzeit ist zwar gleich, aber der Daniel ist in langsamen Ecken verdammt schnell und in schnellen Ecken langsam.
00:00:39: Der Erik ist in schnellen Ecken langsam und in langsamen Ecken schnell. Also genau umgekehrt. Und wenn man jetzt die Daten übereinanderlegt und der Erik vom Daniel lernt, weil er in den langsamen Ecken so schnell ist, und der Daniel vom Erik lernt, weil der Erik in den schnellen Ecken so schnell ist, dann sind wir beide auf einmal drei Sekunden schneller.
00:00:40: Wahnsinn. Das ist ja faszinierend.
00:00:41: Monica ForjanUnd Erik strahlt.
00:00:42: Daniel VölzAber ich glaube, da gehen auch viele, ich will es gar nicht, man will es ja nicht Schimpfwort nennen, aber gerade da gehen glaube ich viele Nerds, wenn man jetzt so sagen will. Da werden die Augen ganz groß und sowas. Weil es ist ja nun mal ein Leidenschaftssport halt auch gerade.
00:00:43: Und ich glaube, für viele Leute, die schätzen dann halt auch so dieses technische Know-how, dass das dahintersteckt. Und ob das jetzt die eine Sekunde oder die drei oder fünf oder sieben Sekunden, was auch immer man für Sprünge macht, durch vielleicht kleine Adjustierung, das ist natürlich das, gerade im Rennsport, was halt den Pokal ausmachen kann. Und umso interessanter wird das.
00:00:44: Ich merke schon, dass ich glaube, wir bewegen uns in eine Richtung, wo wir ganz viele Details von dir rauskitzeln können. Da freue ich mich schon drüber. Bevor wir jetzt weiterfahren mit unserer Fahrt mit dir zusammen, müssen wir, beziehungsweise es ist ja eine Tradition bei uns, es geht in das Fragentuning.
00:00:45: Das ist gesponsert von Pirelli. Und wir fangen mal einfach mal an.
00:00:46: Das reifen.com Fragentuning, gesponsert von Pirelli.
00:00:47: Daniel Völz Auto oder Motorrad?
00:00:48: Erik MeyerAuto.
00:00:49: Daniel Völz Verbrenner oder Elektro?
00:00:50: Erik Meyer Verbrenner.
00:00:51: Daniel Völz Klassik oder Sportwagen?
00:00:52: Erik Meyer Sportwagen.
00:00:53: Daniel Völz Autofahren, Mittel zum Zweck oder Leidenschaft?
00:00:54: Erik Meyer Leidenschaft.
00:00:55: Daniel Völz Sommer-Winterreifen oder Ganzjahresreifen?
00:00:56: Erik Meyer Sommer.
00:00:57: Daniel Völz Also Sommer- und Winterreifen.
00:00:58: Erik MeyerJa, ja.
00:00:59: Daniel Völz Beim Fahren Raser oder Schnecke?
00:01:00: Erik Meyer Raser.
00:01:01: Daniel Völz Fährst du lieber alleine oder in Gesellschaft?
00:01:02: Erik Meyer Alleine.
00:01:03: Daniel Völz Stadtfahrt oder Landstraße?
00:01:04: Erik MeyerLand.
00:01:05: Daniel Völz Lieber mit dem Auto oder mit dem Flieger in Urlaub?
00:01:06: Erik Meyer Uh, das ist das. Früher mit dem Auto, heutzutage mit dem Flieger, weil ich keine Lust auf Stau habe.
00:01:07: Daniel Völz Kann ich gut verstehen. Man kommt ja auch in die sonnigeren Ecken viel schneller mit dem Flieger.
00:01:08: Erik Meyer Genau.
00:01:09: Daniel Völz Und was war dein erstes Auto?
00:01:10: Erik Meyer Ford Fiesta.
00:01:11: Daniel Völz Welche Farbe?
00:01:12: Erik Meyer Rot.
00:01:13: Monica ForjanCool, ich hatte einen grünen.
00:01:14: Daniel VölzNein, ehrlich.
00:01:15: Monica ForjanIch hatte einen Frosch.
00:01:16: Erik Meyer Ah, mega, super.
00:01:17: Daniel Völz Das war unser Fragen-Tuning. Es ging, aber ich muss sagen, noch nie hat jemand so schnell, aber so gut geantwortet. Normalerweise wird immer, ah, ich weiß nicht.
00:01:18: Du weißt einfach ganz genau.
00:01:19: Erik Meyer Ja, ich habe nur mal gezögert bei Sommer-Winter.
00:01:20: Daniel Völz Das ist aber auch eine schwierige Frage.
00:01:21: Ich finde also gerade so Ganzjahresreifen sind halt auch einfach mit Schritten viel weiter vorangekommen, was die Technik angeht. Absolut. Als vor Jahren, also ich meine...
00:01:22: Erik MeyerAbsolut.
00:01:23: Und gerade in unserer Region, Köln-Bonn, wo du nicht immer Schnee oder schwierige, widrige Umstände hast. Ich habe auch auf einem Fahrzeug, habe ich auch Ganzjahresreifen und bin da wirklich mit zufrieden, weil da muss man nicht immer wechseln. Und die haben auch guten Grip und so weiter.
00:01:24: Wenn du natürlich mit dem anderen Auto, sage ich jetzt mal, doch höhere Geschwindigkeiten fährst, macht das Sinn, Sommerreifen zu nehmen. Und vor allen Dingen auch leidenschaftlicher Wintersportler, Skifahrer bin ich ja auch noch, das halt in die Berge muss. Dann ist das mit Winterreifen schon toll, ist das grandios, damit zu fahren.
00:01:25: Daniel Völz Wo wir, wie gesagt, ich hatte ja schon gesagt, ich habe eine Frage und zwar, du hast ja vorhin gesprochen von dem, das war der 993, wo du den Laptop da gefunden hast.
00:01:26: Erik MeyerGenau.
00:01:27: Daniel Völz Das war jetzt, also ich kenne mich weitaus nicht so gut aus, was die Bordelektronik angeht in Fahrzeugen, aber war das jetzt, das war dann schon OBD2? Und für alle, die das nicht wissen, das ist der Stecker unterm Armaturenbrett, wo halt viele dann, ob das jetzt Fehler auslesen und sowas, alles Mögliche ist.
00:01:28: Ich weiß, es gab ja, Anfang der 90er ist ja dieser Switch, OBD1 zu OBD2, wo das ja dann so quasi genormt wurde. Davor, war das auch so ein Stecker unten da oder war das dann im Motorraum, wie kann ich mir das vorstellen?
00:01:29: Erik MeyerAlso die Stecker haben wir im Motorsport nie benutzt, haben wir nie benutzt. Also wir haben immer direkte Schnittstellen gehabt in den Motorsportfahrzeugen, das waren ja spezielle Cup-Fahrzeuge, die von den Herstellern aufgebaut worden sind und dort war dann auch kein normaler Tacho mehr drin.
00:01:30: Dort war dann dieses Stux-System, wovon ich gesprochen habe, vielleicht kennst du das noch, das ist so ein, ja, unten so ein grünes Display und dann da oben drüber ein quasi analoger Drehzahlmesser, also ein Zeiger, der sich bewegt, war aber auch schon digital. Und in diesem Dashboard, nannte man das damals auch schon, wurden dann auch die Datenaufzeichnungen vorgenommen und da gab es eine direkte Schnittstelle mit dem Laptop dran, wie so ein kleiner USB-Stecker, den man dort einsteckte und dann hattest du noch einen zweiten Stecker gehabt für das Motorsport-Modul, wo du dann dort das Motorsteuerprogramm editieren konntest, Zündzeitpunkt und alle möglichen Motorelektronikdaten. Also den klassischen OBD-Stecker, den gab es, aber da sind wir im Motorsport nie drangegangen.
00:01:31: Daniel Völz Okay. Und das war dann für dich, also du hast gesagt, kein anderer hat sich groß daran getraut, war das dann, ich stelle mir das so ein bisschen vor, wenn jetzt was Neues auf den Markt kommt und alle so ein bisschen sich rantasten, da mussten doch auch Kollegen von dir gewesen sein, in vielleicht anderen Teams oder wo auch immer, wo die dann gesagt haben, so hast du schon gehört, ja, ja, ich auch so ein bisschen, dass man sich dann gegenseitig austauscht oder ist es schon sehr so, Geheimhaltung, so ich habe den Vorteil, dass ich jetzt ein bisschen mehr dran mitgespielt habe oder wie sieht das aus?
00:01:32: Erik MeyerAlso ich habe es jetzt halt eben nur so mitgekriegt, dass halt in dem Team, die die Schrauber alle, weil sie immer geschraubt haben, teilweise auch schon natürlich älter waren als ich, viel älter waren, Gott, die waren schon 40, 50 Jahre alt und während ich da halt mit 25, 23 in der Szene war und dementsprechend hatten die auch den Respekt oder hatten auch gar kein Interesse an den Laptops. Natürlich gab es in anderen Teams gleiche Typen wie mich, die dann auch sich dieser Herausforderung gestellt haben oder diesen Laptop genommen haben.
00:01:33: Nochmal die Profiteams, ja, die hatten natürlich schon alle ihre Engineers, die sich damit schon befasst hatten, klar, aber wir reden ja immer noch von der Motorsport-Amateur-Szene, wo ich drin war. Wir sind ja nicht DTM gefahren damals oder sowas, Porsche-Ferrari-Challenge war so eine Challenge, die für jeden möglich war, der finanzielle Möglichkeiten hatte, dort zu fahren.
00:01:34: Daniel Völz Hat denn, also du sagst, also Ferrari-Challenge kennt man, ist auch, glaube ich, heutzutage eine ziemlich, also ist ja sogar von Ferrari richtig eine Serie, hat das damit was zu tun?
00:01:35: Erik Meyer Nein, nein, es gibt ja auch den Porsche-Carrera-Cup, den gab es damals in der Zeit natürlich auch schon, der war dann schon natürlich deutlich professioneller wie die Ferrari-Challenge und diese Porsche-Ferrari-Challenge war ja eine Amateur-Challenge, wo Fahrzeuge von Porsche und Ferrari erlaubt waren und die sind dann dort mitgefahren, die nannte sich so.
00:01:36: Daniel Völz Ah, stimmt.
00:01:37: Erik Meyer Später fuhr noch ein Marcos mit oder sowas, also da kamen auch noch Exoten irgendwo rein, das waren ein Ehepaar gewesen, die halt eben Rennen veranstaltet haben, auch wieder Leidenschaft, aber in vielen Ländern, also alles umliegend von Deutschland, in Italien, in England waren wir viel, in Belgien natürlich, diese bekannten Rennstrecken, Spa, Brands Hatch ist nicht so bekannt in England, kann ich mich aber noch gut daran erinnern, oder auch Monza in Italien, also schon bekannte Dinger, Spa, Nürburgring . Und dort in dieser Serie habe ich auch einen meiner Mentoren auch bis heute noch am Samstagabend noch auf einer Karnevalssitzung eingeladen und also bis heute sehr gut befreundet, der Klaus Abbelen, das ist Frikadelli Racing, die haben letztes Jahr das 24-Stunden-Rennen gewonnen am Nürburgring. Er ist bis heute ein sehr, sehr guter Freund, der mir dann halt ermöglicht hat, den nächsten Step zu machen, den ich dann auch bei den Eddy kennengelernt habe, weil es auch ein Freund von ihm war. Da sagte ich ja, du musst einmal in der Szene drin sein und wenn du dich jetzt nicht ganz so blöd einstellst und motiviert bist und lernen möchtest, immer ganz wichtig, dann hast du eine Chance und die habe ich bekommen. Und der Klaus hat mir dann die Chance gegeben, ein Team mit neu aufzubauen. Wo dann auch Sabine Schmitz mit dabei war, die das Rennen auch schon zweimal gewonnen hat, die ja weltweit tatsächlich bekannt ist von der Nordschleife und ich hatte die große Ehre, mit ihr über zehn Jahre zusammenzuarbeiten und sehr, sehr viele Erfolge einzufahren und dort hat er mich mit an die Hand genommen und wir haben das Rennteam Frikadelli Racing gegründet.
00:01:38: Er als Chef natürlich und ich durfte das dann mit aufbauen und dann auch ins Teammanagement reingehen, ins Daten-Engineering-Final reingehen, in die Renn-Engineering-Seite reingehen und konnte mich dann da entfalten. Und haben ganz, ganz tolle Projekte gemacht. Wir haben mit einem modernen Porsche dann angefangen, 997-Baureihe war das dann und haben wir dann angefangen, in dem Team zu fahren und Erfolge einzufahren. Haben dann nachher auch ein historisches Fahrzeug gekauft, Porsche 962, den wir heute noch haben, wo wir vielleicht dieses Jahr, naja, ich will noch nicht so viel verraten, aber vielleicht was mitmachen. Also ganz, ganz, ganz tolle Autos und auch dadurch ganz, ganz verrückte Sachen gemacht haben.
00:01:39: Wenn ich gerade bei diesem Fahrzeug bleibe, fällt mir eine Geschichte ein, als er zu mir sagte, ich habe einen 962 gekauft, ich so, ach du lieber Gott, was machen wir denn jetzt damit. Ne, wollte ich schon immer haben, so ein Auto, ehemaliges Auto, was in Le Mans, glaube ich, auch mal gefahren ist. Also ganz verrückte Geschichte und dann gab es so eine Group Series C, also Gruppe C-Klasse, wo diese Fahrzeuge noch fahren dürfen. Die wird auch weltweit, findet die statt, wo nur solche historischen Fahrzeuge fahren, die schon einen immensen Wert haben, für mich damals schon unfassbar viel Geld gekostet haben und damit fahren die Jungs auch noch Rennen.
00:01:40: Und die fahren sich auch in die Kiste mit dem Ding, ne, also da gibt es keine Gefangenen, ne, da wird Gas gegeben.
00:01:41: Daniel VölzVor allen Dingen ist halt auch diese, muss man ja sagen, bei den Älteren, das sind halt auch nicht das jetzt, die heutzutage die Rennfahrer einen leichten Job haben. Aber gerade so ein 962, da brauchte man schon richtig Mut und Überwindung, da zu sagen, so, ich gebe jetzt nicht nur Halbgas, sondern auch Vollgas. Und dann auch noch hier Porsche Philosophie, Neverlift ist natürlich da, ich habe einen Heidenrespekt davor. Ich durfte mal einen, ich weiß gar nicht mehr, es war auch so ein Le Mans Prototyp mäßiges Ding, einfach über den Parkplatz musste ich das lenken, als ich für Porsche gearbeitet habe. Also Kupplung war da sowas von schwer, die Lenkung sowas von schwer, ist natürlich alles bei Geschwindigkeit nochmal anders, aber einfach alleine der Respekt, den man vor dieser Maschine hat und dann denke ich mir, dann sitzt du dahinter und sagst, ja super, okay, jetzt haben wir den fertig fürs Rennen und dann kommt dann irgendein Rennfahrer an und dann sagst du, gut, Ich hoffe, das Ding kommt jetzt auch in einem gleichen Zustand wieder zurück.
00:01:42: Ich wollte dich aber nicht unterbrechen, du wolltest ja gerade noch weiter erzählen vom Notfall.
00:01:43: Erik MeyerJa genau, was ich gerade zum Abschluss bringen wollte ist der Punkt, dass wir damit Grand Prix Strecken gefahren sind, das ist alles fein für mich. Man hat Auslaufzone, man muss sich vorstellen, das Auto hat 800-900 PS Speed Turbo Motor drin, man kann den noch mit einem Dampfrad hochdrehen, bis zu 1000 PS, Du hast keinen elektronischen Helferlein.
00:01:44: Also das ist die Hölle quasi. Ich meine 917 aus Erfahrung war noch schlimmer. Aber trotzdem 962, wenn das Ding angeht, dann kriegst du Gänsehaut. Also so geht es mir, das zum Thema Verbrenner oder Elektrik.
00:01:45: Und es ist sehr faszinierend. Und wenn man sich mit der Technik so ein bisschen auskennt, das Ding hat eine starre Achse.
00:01:46: Daniel VölzKrass.
00:01:47: Erik Meyer
00:01:48: Und jetzt kommt es. Normalerweise hast du ein Differenzial. Du fährst durch die Kurve.
00:01:49: Das eine Rad dreht schneller, das andere langsamer. Alles geht smooth um die Ecke. Ja, ja, aber das Ding musst du eine gewisse Geschwindigkeit haben, damit du hinten den Anpressdruck hast, damit das Ding vernünftig um die Ecke geht.
00:01:50: Und jetzt kommt es. Und er sagte, er sagte, Erik, da fahren wir mit über die Nordschleife, oder? Und ich nur so, ach du lieber Gott, nicht dein Ernst.
00:01:51: Monica Forjan
00:01:52: Aber ihr seid gefahren.
00:01:53: Erik Meyer
00:01:54: Ja, der Stefan Bellof hat das natürlich gemacht. Der einer, ich würde mal sagen, der Rennfahrer überhaupt und hat den Mut gehabt, damit sechs Minuten umzufahren. Mein lieber Mann.
00:01:55: Und mein Teameigner kommt und sagt, wo doch fahren wir auch mal drüber. Also das war und das war so Geschichten, vergesse ich einfach nicht. Haben wir dann gemacht? Ja, haben wir gemacht.
00:01:56: Sabine ist dann auch da drüber gefahren mit dem Ding und er selber auch. Aber gut, das ist also ich. Ich wollte da nicht drinsitzen. Das hat alles gut gegangen. Wir haben das Auto nicht zerstört, um Gottes Willen. Aber so verrückte Geschichten erlebt mit solchen Dingen. Also faszinierend.
00:01:57: Daniel VölzDas glaube ich. Das ist ja auch letztendlich so nicht nur eure Erlebnisse mit der Maschine.
00:01:58: Dann gibt es die Vorgeschichte von der Maschine. Und dann gibt es auch noch, wie du dann meinst, ob das danach kommen 917, 917 K, dann jeder, der sich einigermaßen auskennt, gerade auch jetzt hier 962, 917, würde ich sagen, hat jedes Kind sozusagen hat schon mal gesehen. Die sind einfach weltberühmt.
00:01:59: Einfach diese Silhouette von diesen Autos auch alleine schon, dass jeder googelt, mal alle guckt euch das an. Vielleicht blenden wir jetzt mal ein Foto davon rein, wie prägnant und halt wie gesagt, ihr kennt den Wagen. Und da ist das ist eine Motorsport Legende in dem Sinne, dass man wie ist es, wenn man dann sagt Okay, gut, das ist jetzt gibt es ein Auto, wo du sagst, da würde ich mal gerne so dran schrauben oder so.
00:02:00: Oder ist es tatsächlich so, dass du dann irgendwann sagst Nee, das gehört eher so Richtung Museum oder so. Das ist jetzt also ich weiß nicht, hast du sozusagen so diese, man sagt ja immer die seine Vorbilder kennenlernen. Also wenn es jetzt Menschen sind, gibt es da Ähnliches, wo du sagst Das ist der Wagen gerade so.
00:02:01: Erik MeyerOch ja gut, ich bin ich bin halt mit der Firma Porsche so verwachsen gewesen, weil ich von Anfang an dort in den Teams war, die ja von dem Hersteller die Fahrzeuge halt für den Rennsport hatten, würde ich gar nicht sagen. Also ja, also ich habe jetzt noch mal Lust, was mit dem 962 zu machen. Tatsächlich.
00:02:02: Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich immer älter und älter und älter werde. Und ich persönlich habe auch immer gesagt, wenn ich mir einen Porsche kaufen würde, dann einen alten. Das hat natürlich 964 hat natürlich damit zu tun, weil das für mich meine Geschichte ist, wo ich angefangen habe.
00:02:03: Und ein moderner Porsche ist schön, habe ich aber mit dem Rennsport Porsche Carrera Cup gemacht, letztes Jahr und so weiter. Und das ist auch schön, mit diesen Fahrzeugen zu arbeiten, auf jeden Fall. Aber die Leidenschaft irgendwo nach wie vor ist oder ja, mein Herz schlägt auch für diese alten Fahrzeuge und gerade jetzt 962, wo ich sagen würde, ja, das sind so so Autos, wo ich sage, wirklich toll.
00:02:04: [WERBUNG]
00:02:05: Schalten wir mal einen Gang runter. Zeit für Werbung.
00:02:06: Ich glaube, das war die Felge.
00:02:07: Oh nein. Die Felgen waren noch so gut wie neu. Und jetzt sind sie einfach komplett ganz gedreht.
00:02:08: Es ist mega ärgerlich, aber zum Glück bietet reifen.com eine Felgenversicherung an beim Kauf neuer Felgen. Und diese bekomme ich dadurch jetzt komplett ausgetauscht. Schütze deine Reifen und Felgen mit der leistungsstarken und günstigen Reifen- und Felgenversicherung von der Berlin Direktversicherung ab.
00:02:09: Alle Informationen zu der Versicherung findest du online unter reifen.com oder in einer der 37 reifen.com Filialen. Die Versicherung wird in Kooperation mit der Berlin Direktversicherung angeboten. Ein Unternehmen der Hanse Merkur.
00:02:10: Das war's. Weiter geht's mit Vollgas.
00:02:11: [WERBUNG ENDE]
00:02:12: Monica ForjanWenn wir jetzt so auf deinen Werdegang kommen, also wie gesagt, wir haben uns ja ganz anders kennengelernt und dann hast du mich ja eingeladen, mich und meinen Kollegen. Wir sind dann einmal zur Nordschleife gekommen, zum Nürburgring.
00:02:13: Da warst du bei Black Falcon oder bist noch bei Black Falcon. Das ist ein Team und man guckt einfach so hinter die Kulissen und was mich, ich will nicht sagen geprägt hat, was du da siehst, ist wie viele Leute sich um ein Auto kümmern. Also es geht noch gar nicht mal um das Rennen dann an sich, sondern wirklich, du kommst in diese Box und du siehst nicht nur Schrauber, du siehst Techniker, du siehst Mechaniker, du siehst Leute, die am Mikro sitzen, wo ich dann denke so, wow, wie viele Leute seid ihr in diesem Team ungefähr?
00:02:14: Erik Meyer Ja, das ist unterschiedlich, aber grundsätzlich hast du schon pro Fahrzeug sieben, acht, zehn, je nachdem, die sich darum kümmern.
00:02:15: Das fängt an von Leuten, die verantwortlich sind für die Scheiben zu reinigen beim Stopp nach wie vor, die sich um die Reifen kümmern, die Felgen abmachen, die Felgen müssen gewaschen werden. Dort muss auch immer kontrolliert werden, wie die Felge aussieht. Ist zum Beispiel auch so ein Punkt immer von mir gewesen, dass ich so einen Reifenwäscher mal gefragt habe, was wir für eine Reifengröße haben und der, der es beantworten konnte, wusste ich immer ganz genau, einfache Frage, aber das ist jemand, der sich damit beschäftigt, weil man meint ja vielleicht der Reifenwäscher ist jetzt kein wichtiger Mann, weil er kein Ingenieur ist oder kein Dateningenieur oder kein Chefmechaniker oder so.
00:02:16: Nein, auch der Reifenwäscher ist eine ganz, ganz, ganz wichtige Person, weil in dem Moment, wo er gerade bei einem Langstreckenrennen, 24-Stunden-Rennen, habe ich halt, ich glaube, drei, 24, fünf, ich glaube ich hatte Silberhochzeit, 25 Jahre hintereinander gemacht, jedes Mal an der Nordschleife. Und der ist ganz, ganz wichtig, weil wenn er die Felgen wäscht und er erkennt einen Riss in der Felge, dann kann er einen möglichen Unfall oder einen Ausfall verhindern.
00:02:17: Und deshalb war das für mich auch immer total wichtig im Team, auch solche Menschen zu motivieren und zu sagen, nein, du bist eine ganz wichtige Person, du hast eine wichtige Aufgabe und war immer so eine Testfrage von mir, der, der die Reifengröße kannte, die da draufstand, der guckt sehr genau hin und der, der es nicht wusste, ja, nee, weiß ich nicht, keine Ahnung. So, und dann, so könnte man das dann auch immer den Jungs schmackhaft machen und auch da gehören Leute dazu, also du hast dann auch die, die, meistens einen Dateningenieur, bei großen Teams, ist auch auf eine Budgetfrage natürlich. Oder wenn du Werksunterstützung hast, dann ist es schon Pflicht, dann hast du einen Dateningenieur, du hast einen Renningenieur. Ich war mal bei Falken Motorsport zwei Jahre und habe dort das Profi-Auto begleiten dürfen, als, als leitender Renningenieur, das war eine Ehre, mit Legenden wie Jörg Bergmeister zusammengearbeitet und so weiter, ganz, ganz tolle Porsche-Werksfahrer heute noch, ganz, ganz tolle Menschen. Und dort hatten wir auch drei Reifeningenieure, die für die Firma Falken, die von der Firma Falken waren, aus Japan, die halt eben dort diese Reifen im Engineering-Bereich über Informationen hatten und verantwortlich waren. Und dann gab es dann ein Schrauber-Team von einem Head-Schrauber, der hatte drei Hilfen dabei, also da warst du auch mal schnell bei zwölf, dreizehn Leuten pro Fahrzeug.
00:02:18: Monica ForjanWas von den Jobs ist, wo du sagst, wenn ich mir das nochmal aussuchen dürfte und das machen dürfte, was würdest du gerne nochmal machen?
00:02:19: Erik MeyerJa, ich bleibe beim Renningenieur.
00:02:20: Also, wirklich der, der verantwortlich ist für die Strategie, für das Setup, für das Zusammenhalt des Teams, die Entscheidungen an der Box, mit dem Fahrer kommuniziert. Der Renningenieur ist der, der mit dem Fahrer immer die Kommunikation hat, der dann kurzfristig entscheiden muss, meistens mit dem Fahrer, was machen wir als nächstes für einen Reifensatz drauf. Da kommt das Gambling hinzu.
00:02:21: Du kannst, das ist oft, sagen die, ja gut, der hat jetzt verloren, weil er hat den falschen Reifensatz aufgezogen. Ja, das ist halt ganz krass. Manchmal gewinnt man und manchmal verliert man.
00:02:22: Wir haben schon Reifen gewonnen. Ich erinnere mich an ein Rennen, da saß Sabine im Auto und ja, das ist ein Eifel-Kind, die kennt die Eifel, die ist da groß geworden und hat da eine immense Erfahrung, wie die Wolken stehen, wie die Wolken aussehen. Sind sie zu dunkel? Sind sie schon Richtung schwarz oder nicht? Gut, wenn sie Richtung schwarz sind, kann ich auch sagen, da kommt gleich Regen.
00:02:23: Aber sind sie so ein bisschen gräulich, tue ich mich schon schwer und man hat dann einen 110-Liter-Tank, damals hatte man drin, der reichte dann für acht, neun Runden. Das waren dann mal grob anderthalb Stunden. Und wenn das Fahrzeug dann reinkam beim Langstreckenrennen, 24 Stunden Rennen, musste man dann entscheiden, welchen Reifensatz zieht man jetzt auf und regnet es nach zwei Runden, dann kommt alles rein und holt Regenreifen.
00:02:24: Und zu diesem Zeitpunkt kann ich mich noch genau daran erinnern, war es so ein bisschen gräulich, wo ich so vom Gefühl hatte, na ja, gut, Wetterradar, ja, natürlich hatte man das schon. Aber da kommt eigentlich kein Regen. Und dann habe ich Sabine angefunkt, hier, nächste Runde musst du reinkommen, weil wir müssen nachtanken.
00:02:25: Und wie sieht die Reifensituation aus? Wie sieht es aus? Weil du hast ja bei der 25-Kilometer-Strecke teilweise Wehrseifen ist weit weg und ziemlich tief. Dann hatten wir schon mal Fälle gehabt, da hat es da geregnet. Bei uns war Sonnenschein etc.
00:02:26: Und dann sagt sie, nö, ich glaube, es regnet gleich. Erik, wir zocken, wir machen Regenreifen drauf. Und oben bei Start und Ziel scheint die Sonne. Und dann ich so, okay, alles klar, machen wir. Das diskutiere ich gar nicht großartig, wenn so jemand mit so einer Erfahrung das sagt und der Fahrer ist für mich auch immer immens wichtig. Und dann habe ich dann den Funkspruch gegeben, Regenreifen.
00:02:27: Jetzt kannst du dir natürlich vorstellen, was passiert. Du gibst den Funkspruch. Der Reifen zuständige Mechaniker geht ins Zelt, wo die Reifen geheizt werden. Und also Regenreifen werden meist nicht vorgeheizt, holt dann die Regenreifen raus. Und zu dem Zeitpunkt war ein Kamerateam auch zufällig dabei bei uns in der Box. Da natürlich sofort der Reporter.
00:02:28: Was ist denn jetzt hier los in dem Team? Was haben die jetzt doch noch zu viel Alkohol? Oder was ist da los? Scheint ja die Sonne. Und dann gibt's natürlich heftige Diskussionen. Ist das die richtige Entscheidung? Ist das die falsche? Und dann musst du ganz kühl bleiben.
00:02:29: Und wenn du dich dafür einmal entschieden hast, dann und da auch nach wie vor mit dem Fahrer d'accord bist, dann ist das für mich immer so ein Punkt gewesen. Dann machen wir das jetzt. Wir gewinnen zusammen und wir verlieren zusammen.
00:02:30: Das kann die falsche Entscheidung sein. Wir haben auch durch so was schon mal Rennen verloren. Ganz klar. Aber in dem Fall war das exakt die richtige Entscheidung. Nach anderthalb Runden hat es angefangen zu regnen und wir waren das einzige Team auf Rennreifen. Jackpot.
00:02:31: Monica Forjan Jackpot. Großartig.
00:02:32: Daniel VölzSolche was weiß ich, Erfolgs Momente sind natürlich dafür lebt man ja im Motorsport.
00:02:33: Du hast das ganz gut angesprochen. Also mit dem deine Beziehung zu dem Fahrer ist natürlich monumental wichtig. Es ist letztendlich du übergibst dem Fahrer ein Fahrzeug, wo zwölf, 13 Leute sich das jetzt angeguckt haben, geprüft haben, nachgecheckt.
00:02:34: Das Setup ist perfekt, sowas alles. Es gab sicherlich schon den einen oder anderen, der bei dir hinter dem Lenker saß, mit dem du dich vielleicht nicht so gut verstanden hast. Du musst jetzt keine Namen nennen.
00:02:35: Aber wie geht man denn in so einer Situation um, wenn du sagst Okay, ich renne hier dauernd gegen die Wand. Der versteht mich nicht oder sie versteht mich nicht. Versuchst du dich dann durchzusetzen oder ist es dann eher so Okay, gut, dann mach einfach, wie du es dann siehst.
00:02:36: Ich stelle mir das wahnsinnig schwierig vor, das dann abzuwägen, weil das ist ja dann letztendlich auch nicht nur eine Entscheidung, wie das Rennen läuft, sondern halt auch eine Sicherheitsentscheidung. Und viele Faktoren kommen ja dann dazu. Ja, ganz, ganz, ganz wichtiger Punkt.
00:02:37: Erik MeyerIch glaube, der heutzutage noch viel wichtiger ist, wie er früher war. Aber früher mir schon gezeigt hat Du kannst eigentlich nur gewinnen, wenn du ein funktionierendes Team hast. Heutzutage ist das Standard.
00:02:38: Ja, bei jedem Bewerbungsgespräch steht die Frage oder nicht Bewerbungsgespräch oder ja, wenn du dich bewirbst oder eine Ausschreibung. Sie müssen teamfähig sein. Heutzutage Standard.
00:02:39: Früher war das ein Punkt, den ich ganz, ganz schnell gelernt habe. Wenn du, wenn du ein, zwei Leute im Team hast, die schlechte Stimmung machen, daneben sind, gewinnst du auch kein Rennen. Die Profis vielleicht.
00:02:40: Okay, da spreche ich aber von Formel-1 Teams oder richtigen Top Teams, die kompensieren das oder wie auch immer im Amateursport nach wie vor ganz, ganz wichtige Nummer. Du musst ein Team sein und dann hast du einen Fahrer, hatten wir auch gehabt, der halt eben querschlägt, der halt eben meint, er ist derjenige, der den Rennsport erfunden hat. Ganz schwierige Nummer.
00:02:41: Ich hatte ja immer den Vorteil, ich war nie Rennstallbesitzer und mir hat nie ein Rennteam gehört. So. Ich hatte immer Team-Eigener gehabt und war natürlich in den Positionen. Aber in meinem Fall hatte ich auch immer den passenden Team-Eigener, der das dann auch, wie ich, sehr schnell erkannt hatte. Und dann wurde der Fahrer halt eben dann entsorgt.
00:02:42: Monica ForjanAusgetauscht.
00:02:43: Erik MeyerEinfach nicht ins Team passte. Exakt. Der passte halt einfach nicht mit rein.
00:02:44: Und damals, wir hatten immer gegen die Werkteams, die hatten viel mehr Budget gehabt, auch bei dem Fricadelli-Racing-Team. Und wir haben, ich glaube 2008 war das, sind wir Dritter beim 24-Stunden-Rennen geworden mit einem Auto, was wir selber vorbereitet hatten. Da sind Werksteams mitgefahren, Werksunterstützung, Audi und so weiter.
00:02:45: Da kann ich mich noch gut dran erinnern. Wahnsinnig hohes Budget, alle Profis und wir waren eine Truppe, die sich neu gefunden hat, die motiviert war, die noch keine große Erfahrung hatte im Motor-, im Autorennsport. Und kann ich mich noch an eine sehr, sehr gute Situation erinnern.
00:02:46: Wir hatten, damals gab es die sequenziellen Getriebe gerade relativ neu. Das heißt, man hatte nicht mehr die klassische H-Schaltung, sondern hat einen Stick gehabt in der Mitte. Der erste Gang geht nach vorne, die anderen fünf nach hinten.
00:02:47: Ähnlich wie beim Motorrad, der erste nach unten, alles nach oben. Das Ganze wurde elektronisch gesteuert mit einem Zündunterbrecher und Zwischengas. Dabei wurde gegeben mit so einem, ja, dann hatte man so ein Gestell an dem Stick, der dann beim Zurückschalten mit einem Gestell auf das Gaspedal drückte. Selbst das, ja, das gab es noch nicht elektronisch damals. Das war 997-Zeit. Und dann hat man dann halt zurückgeschaltet.
00:02:48: Dann kam in dem Moment der Poti, der den Zündunterbrecher gab und das Zwischengas gab beim Zurückschalten, weil das waren gerade verzahnte Getriebe. Die machten ein Höllengeräusch. So, und dann damit auf die Nordschleife.
00:02:49: 24 Stunden, heikles Thema. Und uns ist der, was war das jetzt noch? Es ist der vierte Gang verreckt, glaube ich. Ich meine vier oder drei, ich bin mir nicht mehr ganz sicher.
00:02:50: Auf jeden Fall ein Gang, den du oft brauchst. Zweiten Gang brauchst du nicht so oft, zweimal, damals zumindest. Und wenn du den zum, auch ein Thema, wenn du den zu oft reingedauert hast, konntest du auch mit hohen Drehzahlen fahren. Aber wenn du den zu oft reingesetzt hast, dann war klar, durchs 24-Stunden-Rennen fährst du nicht durch. Und dort hatte ich auch einen Fahrer gehabt, kann mich auch noch gut daran erinnern, auf dem Auto. Der hat den zweiten Gang, weil er halt mit hohen Touren gefahren ist, keine Ahnung, zwölf, dreizehnmal reingemacht.
00:02:51: Und Eddie damals, der mich noch zum Rennsport gebracht hat, super, fuhr da auch noch mit, weiß ich noch, 2008, hat ihn zweimal reingemacht pro Runde. Das heißt, es ist viel Materialschonung da gefahren. Und da sind wir wieder beim Thema Datenrecording.
00:02:52: Das habe ich gesehen beim Auslesen. Und dann konnte ich direkt sagen, hier, mach das bitte anders. Mach das so und so.
00:02:53: Wenn du das so machst, dann fahren wir hier, hören wir nach acht Stunden auf, dann gehen alle nach Hause.
00:02:54: Daniel VölzMal kurz für die Zwischenfrage, wie viele Runden in so einem 24-Stunden-Rennen, wie viele Runden fährt man denn da im Schnitt?
00:02:55: Erik MeyerOh Gott, wie viel wir damals gefahren sind, weiß ich gar nicht. Aber ich glaube, es sind 170, 180 Runden, so ungefähr.
00:02:56: Und in dem Fall war das extrem für das Material. Und uns ist dann der Gang ausgefallen. Und du musstest dann als Fahrer den Gang überziehen. Das heißt, in dem Fall, wenn der vierte Gang defekt war, musstest du von drei sofort überziehen in fünf. Hast du einmal den vierten Gang reingemacht, bliebst du stehen mit dem Auto.
00:02:57: Daniel VölzOh Gott.
00:02:58: Erik Meyer Und so sind wir, ich glaube, sechs Stunden zu Ende gefahren. Und jetzt kommt es damit auf P3 gefahren, das heißt Podium.
00:02:59: Daniel VölzKrass.
00:03:00: Erik Meyer Und da kriege ich jetzt noch Gänsehaut, jetzt noch Gänsehaut, weil das waren Momente, das war unfassbar. Das ganze Team war nachher so nervös. Bei jedem Boxenstopp, erstmal Chapeau an die Fahrer, dass das überhaupt hinkt, das muss man sich mal vorstellen unter dem Stress.
00:03:01: Bei uns war nachher, jedes Fernsehteam war bei uns und hat jeden Boxenstopp gefilmt, weil wir als Privatteam, neues Team, belächeltes Team am Anfang, alles keine Profis, auf einmal mit den Profis gefahren sind und nach drei, 24 Stunden auf Platz drei lagen. Das war unfassbar. Und dann kamen beim Boxenstopp die ganzen Fernsehteams, alle RTL. Ich weiß es noch wie heute. Und meine Jungs waren alle so nervös. Die waren so nervös.
00:03:02: Das habe ich gemacht, um die runterzubringen, habe ich angefangen zu singen. Da haben wir ein Lied von Helge Schneider gesungen.
00:03:03: Monica ForjanBeim Boxenstopp.
00:03:04: Erik MeyerUnd das war großartig. Dadurch waren die Jungs alle relaxed. Und wir haben das Ding dann nach Hause gefahren.
00:03:05: Also ganz, ganz tolle Momente.
00:03:06: Daniel VölzIst eine geile Geschichte.
00:03:07: Erik MeyerIst wirklich toll.
00:03:08: Ich habe auch nachher in Profiteams gearbeitet. Das ist auch toll. Aber ich finde es viel, viel faszinierender, wenn du mit einer unterlegenen Mannschaft etwas erreichen kannst, wo du normalerweise nur mit Profis eigentlich hinkommst.
00:03:09: Und das geht nur mit einem wahnsinnig guten Teamspirit.
00:03:10: Monica ForjanWir sehen schon, hier ist ganz viel Erfahrung und ganz viele Storys.
00:03:11: Daniel VölzIch höre aber auch raus, einfach ganz viel Leidenschaft.
00:03:12: Ich glaube, das ist ja das, was motiviert einen auch, wenn man Leidenschaft für sonst was hat, jeden Morgen aufzustehen und zu machen. Aber dann halt auch noch den Traum zu erfüllen. Ich glaube, wir haben ja viele Zuhörer, die sich gerade so, oh, da würde ich mal gerne mitmachen.
00:03:13: Oder vielleicht früher, vielleicht ein paar Kinder mit, die sagen so, oh, das ist es, das ist der Traum. Darauf ist das Ziel jetzt gesetzt. Wo wir gerade bei der Leidenschaft sind.
00:03:14: Ich habe dich ja jetzt letztes Jahr zum ersten Mal an der Rennstrecke in einer ganz anderen Motorsport-Richtung gesehen. Du bist ja auch mit Motorrädern unterwegs.
00:03:15: Erik MeyerGenau.
00:03:16: Daniel Völz Wie kommt das zustande? Und ist es ein großer Sprung weg von dem Motorsport, den du kennst mit vier Rädern?
00:03:17: Erik MeyerJa, also das muss man schon sagen. Das ist schon ein Unterschied tatsächlich gekommen ist das, weil ich auch einen Freund habe, den ich durch das Golfspielen, auch noch ein anderes Thema, wo wir drauf kommen müssen, glaube ich.
00:03:18: Daniel VölzWieder bei Leidenschaft.
00:03:19: Erik Meyer Genau, Leidenschaft. Aber er ist im selben Golfclub wie ich und ist früher schon immer Motorrad gefahren bei der IDM etc. Und hat dann ein Unternehmen gegründet und über Jahrzehnte jetzt ein Unternehmen aufgebaut.
00:03:20: Und zu mir kam Mitte, Ende 2024, nee, Moment, 2023, und sagte, hör mal, Erik, ich habe die verrückte Idee, ein Motorradrennteam zu machen und wollte fragen, ob du mitmachst. Und die erste Antwort war, Rennen ist okay, nur da fehlen zwei Räder. Also ich habe mit Motorrad insofern nur so zu tun, dass ich auch früher selber Enduro gefahren bin, Enduro-Rennen tatsächlich auch, weil ich das faszinierend fand.
00:03:21: Und als Kind auch schon, mein Papa hat mir damals mit, ich glaube, 10, 11 Jahren so ein kleines Motorrad gegönnt. Also ich komme aus einem armen, nicht armen Verhältnissen, aber auf keinen Fall, aber ich sage mal normalen Verhältnissen. Meine Eltern waren nie reich gewesen.
00:03:22: Mein Papa war auf dem Bau tätig, der war Verputzer und hat dann nebenbei gearbeitet, um mir so ein kleines Motorrad zu kaufen, womit ich dann, ich bin auf dem Land groß geworden, auf den Feldern fahren durfte. Und deshalb hatte ich auch so ein bisschen die Affinität zum Motorradfahren oder zum Enduro-Fahren. Und das war damals für mich ein billiger Motorsport, den ich mir damals leisten konnte, irgendwie durch nebenbei arbeiten oder Zettelchen an Haushalte tragen.
00:03:23: Und deshalb ist das, was ich mit Motorradfahren zu tun hatte, und das war für den Körper schön. Du konntest den Körper dadurch fit halten, ein bisschen Motocross und ein bisschen diesen Adrenalin, den man hat und so weiter. Aber das war es, was ich mit Motorrädern am Hut hatte.
00:03:24: Und dann sagt er, ja, das ist richtig, aber du hast schon Teams aufgebaut, du hast Team-Erfahrung, du kennst dich aus mit Race-Management, mit Race-Control. Das ist ja alles dasselbe. Das heißt, alle fahren im Kreis für eine Rundenzeit und der, der am schnellsten fährt, gewinnt.
00:03:25: Also da ändert sich ja nichts dann. Und du kennst die Rennstrecken, sage ich, ja, aber ich kann als Ingenieur, als Renningenieur ja gar nichts zum Motorrad sagen. Das heißt, wir haben hier ja ganz andere Dinge.
00:03:26: Das Motorrad hat eine Schräglage und ein anderes Grip-Verhältnis, andere Reifenstrukturen, Reifendrücke, ein Riesenthema. Beim Motorradrennen werden die Luftdrücke im Warmdruck gemacht. Das gibt es beim Auto nicht.
00:03:27: Im Auto machen wir immer einen Kaltdruck. Und das sind so Dinge, wo ich sage, was macht ihr denn da? Nee, das ist hier normal. Heizdecken um die Motorradräder und dann wird der Warmdruck eingestellt.
00:03:28: Also all diese Dinge, ich kann auch mit dem Fahrer nicht diskutieren, wie fährst du schneller, langsamer? Das Motorrad hat natürlich auch ein Datenanalyse-System. Du kannst die Daten auch runterladen, du siehst auch alles wie beim Auto, nur beim Auto kann ich das sagen. Wenn der Dahlia im Auto sitzt und sagt, ich habe gerade beim Ilva Power Oversteer oder sonst irgendwas, da kann ich sagen, okay, wir verändern Spur, Sturz, Rake, was auch immer.
00:03:29: Aber beim Motorrad bin ich raus, da bin ich raus. Ja, nee, das ist nicht so wichtig. Der Fahrer ist schon gut, der kann das schon selber einschätzen.
00:03:30: Aber mir geht es darum, ich brauche jemanden, der die Struktur kennt, der das Teammanagement kennt und der tickt genauso wie ich. Natürlich dann auch, je nachdem, aussortieren mit den Mitarbeitern, mit den Mechanikern, die vielleicht nicht ins Team passen. Weil nur gerade auch hier kein hohes Budget, muss das Team funktionieren, um Erfolge zu haben. Und so habe ich dann final zugesagt, am Anfang habe ich abgesagt, aber dann habe ich dann doch zugesagt, das heißt abgesagt in dem Sinne nur für mich eigentlich. Und habe dann nachher doch gesagt, ich mache das, weil es ist wieder so ein, das passt zu mir, wieder irgendein Bereich, wo ich sage, da habe ich keine Erfahrung und ich bin ein Mensch, der immer gerne lernt.
00:03:31: Und dann sage ich, dann lerne ich das halt und dann gucke ich mir das an und dort, wo ich Unterstützung geben kann, gerade in diesem ganzen Strukturaufbau, Teamspirit und so weiter, gebe ich alles, was ich kann. Und den Rest ist ja cool auch zu lernen, von einem, wie ein Motorrad schnell um die Ecke fährt. Und dementsprechend habe ich dazu gesagt, das war für mich letztes Jahr eine ganz, ganz tolle neue Erfahrung im Rennsport.
00:03:32: Monica ForjanUnd auch eine neue Welt. Also wir haben dich ja besucht auch bei der IDM. Also war schön, dich da zu sehen.
00:03:33: Wir waren eigentlich mit Meddes, wie wir von reifen.com, aber wir haben dich dort besucht. Und das, was du auch gesagt hast, ist, es ist wirklich eine andere Welt. Also man kann Auto-Motorsport auch im Amateurbereich nicht mit Motorrad-Motorsport-Amateurbereich vergleichen.
00:03:34: Das sind wirklich kleinere Welten, ganz anders. Das ist das, was auch mir aufgefallen ist, viel familiärer und ja, viel Hands-on-Mentalität, glaube ich.
00:03:35: Erik MeyerJa, genau.
00:03:36: Also ich meine, gut, das ist mir auch ein bisschen schwergefallen. Da muss man auch erst mal reinkommen, dass ich bin ja ganz anderen Zahlen gewohnt. Und weißt du, so ein GT3, der kostet mal 400.000, 500.000 Euro. Und da fährst du damit noch nicht um die Ecke. Da brauchst du noch sämtliche anderen Zubehörteile oder einen Satz Reifen, der kostet 3.000 Euro. Hier kostet ein Satz Reifen 300 Euro.
00:03:37: Und das sind ganz andere Verhältnisse. Und dementsprechend auch ganz andere, ja, sag ich mal, ich will jetzt nicht sagen, ganz andere Menschen. Aber es ist möglich für ganz viele, diesen Sport zu betreiben. Und dadurch ist es total familiär. Und natürlich steht auch beim Autorennsport noch der Grill irgendwo in der Ecke. Das will ich gar nicht sagen.
00:03:38: Aber hier steht der Grill nur in der Ecke, nur. Hier sind dreimal drei Meter Zelte über das komplette Fahrerlager verteilt. Und LKWs, 40-Tonner, Auflieger sind eher selten, sag ich mal.
00:03:39: Obwohl es die höchste Klasse ist, die man in Deutschland eigentlich fahren kann. Und das hat mich schon irgendwo ein Stück weit beeindruckt. Erstaunt, wo ich sagte, ach, Wahnsinn.
00:03:40: Es sind auch viele Punkte gewesen, wo ich sag, da sind die ja noch gar nicht so weit eigentlich wie im Autosport tatsächlich. Gerade wo ich sag, dieser Customer-Sport, der Kundensport als solches, was ich euch damals auch gesagt habe, was natürlich in der Automobilbranche, in der Szene gerade um den Nürburgring herum, zum Beispiel Black Falcon, par excellence, was Customer-Sport angeht. Also der Inhaber Alexander Böhm, meiner Meinung nach betreibt das wirklich auf einem ganz, ganz tollen, hohen Level, der es ermöglicht.
00:03:41: Du hast es ja selber kennengelernt. Ich habe euch eingeladen damals. Das Ambiente, den Flair für Leute, die da wirklich Interesse haben, das sich finanziell auch natürlich leisten können, sich ein Auto zu mieten, ja, zu kommen.
00:03:42: Ich hatte mal einen gehabt, den ich betreut habe. Der hatte ein Riesenunternehmen. Der hat mit seinen zwei Söhnen, ist der gekommen und hat die eingeladen, für das Wochenende zu fahren.
00:03:43: Und dann bist du dann in der Lounge, du trinkst einen leckeren Wein und bekommst ein tolles Essen. Also was Kundensport angeht, ist das für mich Outstanding am Nürburgring. So etwas zum Beispiel gibt es in der Motorradszene gar nicht.
00:03:44: Daniel VölzIch kann mir vorstellen, in der Motorradszene ist so, du bist jetzt auch dabei, ja, warte mal hier, deinen Fuffi nehme ich in die Hand und hier kriegst du eine Wurst. In einer halben Stunde kannst du dich draufsetzen und dann sind wir warm und dann kannst du losgehen.
00:03:45: Erik Meyer
00:03:46: Genau, also das hat mich tatsächlich sehr erstaunt und ich gesagt habe, Mensch, hier gibt es ja auch, auf einem anderen Level natürlich, gibt es ja auch Unternehmer oder auch Privatpersonen, die sagen, boah, ich habe jetzt echt nicht die Zeit, sag ich mal, hier irgendwo mit anzureisen.
00:03:47: Nimm doch mein Motorrad mit, ich komme am Wochenende, ihr macht alles fertig und so weiter. Ich meine, das gibt es irgendwo vielleicht, aber ich habe es so, wie es im Autosport ist, nicht gesehen und auch nicht gefunden.
00:03:48: Daniel VölzWürdest du sagen, dass die Motorradwelt, also gerade jetzt, sag ich mal so, die zwei Welten verglichen, einerseits klingt das natürlich von der Größenordnung kleiner, dementsprechend vielleicht überschaubarer oder übersichtlicher, aber ist es ehrlicher vielleicht auch noch irgendwie dadurch geblieben oder ist das einfach eine kleinere Version?
00:03:49: Erik MeyerJa, man neigt immer dazu zu sagen, wenn es familiärer ist, ist es auch irgendwo ehrlicher.
00:03:50: Ja, vielleicht schon ein Stück weit, der Motorsport mit den Autos ist natürlich schon, ja, sag ich mal, sehr, sehr, sehr professionell geworden und man muss da schon ein hohes Budget haben, wenn man das heutzutage machen will. Dadurch gehen natürlich die familiären Teams, die es früher natürlich auch im Motorsport gab, ja, also früher, wo da gab es auch die Leute, die mit ihrem Ford Fiesta gekommen sind und haben dort ihre Wurst ganz einfach, die gibt es heutzutage nicht mehr so. Dafür ist der Autosport tatsächlich zu teuer geworden.
00:03:51: Das hängt aber auch mit der Streckenmiete zusammen. Das hängt auch mit den Fahrzeugen selber zusammen. Das hängt mit den Reifen zusammen. Das ist ja alles wesentlich teurer. Und du hast halt hier beim Motorrad den Vorteil, dass du halt eben für 300 Euro einen neuen Satz Reifen kriegst. Beim Autorennen zahlst du das zehnfache.
00:03:52: Oder jetzt natürlich Top-Reifen natürlich auch günstiger. Also jetzt schlagen mich wahrscheinlich viele, die sich das anhören und denken sich natürlich, nein, du kriegst auch einen Reifensatz für 1500, natürlich. Aber es ist dann doch deutlich teurer und du kannst dann hier auch beim Motorradsport mit kleinem Budget noch gut Motorradsport oder Rennsport betreiben.
00:03:53: Und dann hast du das familiäre dann doch schon ein bisschen.
00:03:54: Daniel VölzIst auf jeden Fall greifbarer.
00:03:55: Erik MeyerJa, viel greifbarer. Du siehst es an den Ticketpreisen. Du siehst, du kommst ja da auch irgendwo in die Box rein. Du kommst zu den Teams.
00:03:56: Beim Autosport ist es dann schon wieder schwieriger. Du hast die fetten LKWs da überall stehen und da in die Box reinzukommen ist dann meistens Security auch und so.
00:03:57: Daniel VölzErik, du hast ja die Erfahrung in den Rennteams, also von wirklich vom Scheibenwaschen bis zum Management von dem ganzen Team.
00:03:58: Du bist hands on mit der ganzen Sache und du hast ja auch gesagt, dass ein Satz Reifen für DTM kostet 3000 Euro, Motorradreifen günstiger. Jetzt haben wir hier eine Kombination der zwei Sachen und zwar haben wir ein Gewinnspiel.
00:03:59: [GEWINNSPIEL]
00:04:00: Boxen Stopp für Gewinner.
00:04:01: In jeder Folge verlosen wir einen von vielen tollen Gewinnen. Was es diesmal gibt, das lost unser Gast für Euch aus. Um teilzunehmen, müsst ihr das Stichwort der aktuellen Folge kennen.
00:04:02: Folgt uns auf Instagram und schickt uns eine DM mit unserem Codewort.
00:04:03: Und schon bist Du dabei. Zu gewinnen gibt es reifen.com Gutscheine, einen Felgen- oder einen Reifensatz. Aber gebt Gas! Das Gewinnspiel läuft 48 Stunden nach Veröffentlichung der Folge.
00:04:04: Teilnahmebedingungen findet ihr in den Show Notes.
00:04:05: Daniel Völz
00:04:06: Monica, was kann man da gewinnen?
00:04:07: Monica ForjanWir wollen unserer Community was Gutes tun.
00:04:08: Du spielst jetzt Glücksfee, ziehst und gewinnen kann man entweder ein Felgensatz, ein Reifensatz oder auch reifen.com, die man dann für Reifen einlösen kann. Also einmal ziehen und vorlesen.
00:04:09: Erik MeyerSehr gut. Also irgendwo raus. Aufmachen, Zettel aufklappen. 100 Euro Gutschein.
00:04:10: Monica Forjan
00:04:11: Perfekt. Sehr schön. Das nehmen wir mit.
00:04:12: Das könnt ihr gewinnen.
00:04:13: Erik MeyerWenn es ein Dreirad ist, hat man schon ein Reifen.
00:04:14: Monica ForjanJa, bei einem Dreirad sind die Reifen auch kleine.
00:04:15: Wenn wir schon zum Thema Dreirad. Dreiradrennen weiß ich nicht, ob es gibt. Es gibt Bobbycar-Rennen.
00:04:16: Was fehlt dir noch in deiner Karriere? Welche Highlights hättest du noch gerne?
00:04:17: Erik MeyerOh Gott, welche Highlights? Ich bin schon mega dankbar, dass ich überhaupt schon eigentlich fast alles voll habe. Was mir noch fehlt, aber lass es mich anders beantworten, wo ich die Möglichkeit bekommen habe, es zu machen. Und was das Verrückteste war im Motorsport, was ich jemals erleben durfte, war das Red Bull Air Race.
00:04:18: Unglaublich. Leute, die mit Flugzeugen in der Luft ganz schnell um die Ecke fliegen. Und der Matthias Dolderer, der deutsche Teilnehmer, dort durfte ich auch als Ingenieur tätig sein.
00:04:19: Und wir sind nach Las Vegas geflogen, nach England. Also es war Ascot, das Pferdestadion. Da sind die gelandeten Red Bull-Ringen, wo ich mit dem Auto war, auf einmal mit Fliegern.
00:04:20: Das war, was mir noch fehlte und was ich machen durfte. Und das war für mich absolut unfassbar. Man muss sich vorstellen, im Auto sitzt du, hast auch die Querbeschleunigung da bei GT-Fahrzeugen, 2G, 1,8. In Formel Fahrzeugen natürlich mehr.
00:04:21: Im Flieger ziehen die Jungs bis zu 10G. Ab über 10G bist du DQ, bist du disqualifiziert. Und die sitzen in dem Flieger und ziehen an diesem Knüppel. Und das geht 10G hoch. Wir haben Testflüge gemacht in Tannheim mit ihm. Und wo er dann gelandet ist und meinte, Jungs, tut mir total leid, ich schaffe heute die 10G nicht.
00:04:22: Ich bin kurz vorm Ohnmächtig werden. Und dann sitzt du da als Ingenieur und denkst, Junge, hast du sie nicht alle auf der Pfanne? Komm mal runter, um Gottes Willen, was stimmt denn hier nicht? Das war für mich so beeindruckend, was da noch mal los war. Und da bin ich auch Matthias total dankbar, dass er auch das mir ermöglicht hat, das Vertrauen gegeben hat, dort mitzukommen.
00:04:23: Und deshalb ist meine Liste, muss ich sagen, eigentlich schon fast voll. Ich durfte mal Formula E machen. Formula E aber insofern nur für so einen Test.
00:04:24: Da durfte ich mal mit Jacques Villeneuve zusammenarbeiten. Das heißt. ich durfte auch schon mal mit einem Formel-1-Weltmeister was zusammentun. Dort haben mich die Sprachen fasziniert, wenn ich das noch sagen darf.
00:04:25: Das ist mir noch wichtig, an die Jugend weiterzugeben. Weil wenn die Frage käme, ich stelle mir jetzt schon selber Fragen, wie verrückt ich bin, wie ich in diesem Flow bin. Das tut mir total leid.
00:04:26: Daniel, bremst mich, du weißt das. Du hast mir gesagt, du musst mich bremsen. Ich neige dazu, zu viel zu reden.
00:04:27: Daniel VölzIch glaube aber, erstens ist es wahnsinnig interessant. Da will ich dich auch gar nicht bremsen.
00:04:28: Monica ForjanDas stimmt.
00:04:29: Daniel VölzAber zweitens, ich rieche schon, dass wir eine 2. Folge, glaube ich, mit dir aufnehmen werden. Und wir werden auch als ganz kurze Pause dazwischen, würde ich auch noch mal sagen, wir werden auch noch mal Fragen aus der Community entgegennehmen. Weil ich glaube, da haben mittlerweile, auch wenn es jetzt nur Leute sind, die dich noch nicht kennen, vielleicht kennt der ein oder andere die Teams, mit denen du gearbeitet hast, da gibt es bestimmt Fragen, auf die wir nie kommen würden.
00:04:30: Weil wir kennen dich ja schon. Und das ist natürlich noch mal ganz interessant. Aber, ähm, wo waren wir gerade? Ach so, die Sprachen.
00:04:31: Erik MeyerJa, ich bleibe die Sprachen, was ich gerne, genau. Weil dort gab es eine Szene, das war natürlich so fast schon Formel-1-like, denke ich. Ich habe noch nie in der Formel 1 gearbeitet, um Gottes Willen.
00:04:32: Für mich war das höchste, ich durfte mal in der DTM mitarbeiten. Also auch da, sage ich mal, die Bucket-Liste haken dran. Dankbar, das erleben zu dürfen.
00:04:33: Und bei dem Formula-E-Team, das war ein Team aus Monaco, unglaublich, da war das erste Team-Meeting, haben sie mich dann vorgestellt als Renningenieur. Und dann kam die Frage, wie viele Sprachen ich denn sprechen würde. Und dort habe ich die Frage erst mal gar nicht verstanden.
00:04:34: Ich sage, ja, natürlich Englisch und Deutsch, selbstverständlich. Weil im Motorsportbereich spricht man eigentlich immer nur Englisch. Und ich hatte da überhaupt keine Problematik gesehen.
00:04:35: Und der Teamchef meinte da so, no Spain, no Italy. Und da sagte ich, nein, English. Okay, let's do it in English.
00:04:36: Das war so ein bisschen, wo ich denke, was ist denn hier los? Und dann nachher, als ich mich da mit dem Jacques Villeneuve unterhalten habe, das war faszinierend. Und der sprach natürlich gut fließend Französisch, okay, da wo er herkam. Aber letztendlich dann auch fließend Italienisch und Spanisch natürlich, das ist gleich nah.
00:04:37: Und da kamen die Themen halt eben, nein, du musst diese drei Sprachen sprechen können. Weil ganz einfach, wenn du mit Michelin zusammenarbeitest, stimmt auch, die Erfahrung habe ich auch schon gemacht, wenn du Französisch kannst, kriegst du ganz andere Informationen, viel tiefer. Und Italienisch, Magneti Marelli, glaube ich, elektronischer Hersteller für den ganzen Kram in der Formel-1-Szene, mitunter auch, Italienisch musst du da sprechen können.
00:04:38: Ja, logisch. Also das war so, selbstverständlich, wobei ich mich wirklich geärgert, dass ich in der Schule damals doch nicht so gut aufgepasst habe und das Französisch irgendwann mal sein gelassen habe. Und das kann ich nur appellieren an alle, die irgendwo im Motorsport was machen wollen, macht die Sprachen, das ist das, was mir fehlt.
00:04:39: Mit Englisch kommt man zwar auch weit, aber ja.
00:04:40: Daniel VölzJetzt kommt die Belehrung von Erik.
00:04:41: Erik Meyer Nein,
00:04:42: Daniel Völz
00:04:43: Nein, nein. Also alle, die noch in der Schule sind, Mathematik, Sprachen, alles wichtig. Wenn man das machen möchte, wofür das Herz schlägt, kann es einem nur weiterhelfen
00:04:44: Erik Meyerund ich kann das auch nur sagen, egal wie und egal was, wenn man für irgendetwas brennt, soll man es leben, soll man es machen. Man soll sich nicht selber bremsen und man kann, wenn man möchte, viel erreichen. Man muss was tun, man muss sich bewegen, aber guck mich an, wie gesagt, ich komme aus ganz normalen Verhältnissen. Mein Papa hatte nie viel Geld, gar nichts, ich wollte den Rennsport, habe es früher mal selber gefahren. Ich habe auch noch tatsächlich eine aktuelle Rennlizenz, internationale C-Lizenz. Weil immer mit einem anderen Kumpel hatten wir immer einen Traum gehabt, wir wollten nur selber mal beim 24-Stunden-Rennen fahren. Und als wir dann beide 40 geworden sind, haben wir gesagt, jetzt ist die Zeit reif, jetzt fahren wir mal selber mit.
00:04:45: Ja, dann kam wieder irgendein anderer Anruf, Erik hier, da Team machen, hier, Ilver machen, da machen. Dann haben wir gesagt, wenn wir 50 sind, machen wir mit, haben wir auch nicht gemacht. Wir sind immer noch hinter der Mauer.
00:04:46: Daniel VölzJa, ich glaube, wenn du auf den Moment wartest, wo es mal ruhig um dich ist, da wirst du noch lange warten.
00:04:47: Erik Meyer
00:04:48: Ja, das stimmt allerdings.
00:04:49: Daniel Völz Ich weiß ja auch, dass es gibt ja noch einen anderen Erik Meyer und der ist nicht an der Rennstrecke und hat gar nichts mit Autos oder Motorrädern zu tun, sondern er spielt ein Instrument und zwar auch nicht, natürlich nicht, einfach nur hobbymäßig, sondern du hast eine Band.
00:04:50: Erik MeyerJa.
00:04:51: Daniel VölzWas, wie, wo, was, wo kann man es hören, wie hört sich die Musik an?
00:04:52: Erik MeyerJa, genau, weitere Leidenschaft, als Kind haben mich meine Eltern Klavierspielen lernen lassen. Mein Vater ist Überstunden machen gegangen, damit der Junge Klavier lernt. Wieso ich dazu kam, neben dem Rennsport oder neben der Autoaffinität, kann ich dir nicht beantworten. Weiß ich nicht, warum das so ist, kann mich da auch nicht mehr dran erinnern. Ich weiß nur, irgendwann, ich glaube mit 16 oder sowas, habe ich das sein gelassen, da hatte ich aber schon 7, 8 Jahre, jede Woche lernen hinter mir, das heißt, ich war schon so weit, dass ich einigermaßen zurechtkam auf diesem Instrument.
00:04:53: Dann kamen die Mädels, dann kam das Mofa, das Moped, das war natürlich dort die Zeit und irgendwie noch seit zwei Jahren oder so, wo ich dann aufgehört hatte. Meine Eltern waren todtraurig, weil sie ganz, ganz viel Geld da irgendwo investiert hatten für die damaligen Verhältnisse. Und der Junge das nicht mehr machte und dann hat mir was gefehlt im Leben tatsächlich schon. Und dann hatten wir uns irgendwie mit ein paar Mann zusammengetan und hatten eine Band auf einmal gehabt. Bei uns in so einem kleinen Keller und der eine spielte Schlagzeug, der andere hatte mal Gitarre gelernt, ich dann natürlich Keyboard und irgendwie haben wir da so ein bisschen rumgejammt im Keller. Und das kam ihnen vorbei und mein Papa war damals in der Feuerwehr tätig und sagte, hör mal auf dem Feuerwehrfest, habt ihr nicht Interesse da zu spielen?.Ihr macht doch hier so ein bisschen Musik und wir so, ach du lieber Gott... Und ihr kriegt, weiß ich noch wie heute, 15 Mark die Stunde und wir so, 15 Mark, mega.
00:04:54: Daniel VölzWird ein langes Lied.
00:04:55: Erik MeyerDie anderen gehen irgendwo beim Rewe Einkaufswagen schieben für 5 Mark und dann sagte der so, wir haben uns das so überlegt, der war dann im Probekeller. Weiß ich noch wie heute und dann haben wir so gesagt und dann sagt er so, wir stockten so ein bisschen, weil wir beeindruckt waren, dass jemand 15 Euro pro Stunde,
00:04:56: Monica ForjanMark, nicht Euro
00:04:57: Erik Meyer
00:04:58: Mark geben wollte. Und dann sagt er auch noch, ja essen und trinken ist auch dabei, wir so, trinken auch, ja das machen wir. Und dann sind wir auf dieses Feuerwehrfest und dann hatten wir eine Band und dann haben wir da, keine Ahnung, drei, vier Stunden lang irgendwelche Songs nachgespielt und haben festgestellt, geil, das ist super. Du lernst Leute kennen, kannst umsonst trinken und kriegst auch noch Geld dafür und damit war die erste Band geboren.
00:04:59: Daniel Völz
00:05:00: Hattet Ihr damals schon einen Namen?
00:05:01: Erik Meyer
00:05:02: Oh Gott, ich glaube, Happy Amigos oder sowas, ganz fürchterlicher Name. Die drei lustigen zwei oder sowas, also ganz fürchterlich. ja und da war es geboren. Da war die erste Band geboren und die Musik hat mich tatsächlich bis heute begleitet und dann habe ich in Coverbands gespielt natürlich. Und wenn ihr mich kennt, dann auch wieder, ja da wollen wir dann auch nach vorne Gas und dann haben wir dann nachher zwei Sängerinnen gehabt. Teilweise mit einem Bläsersatz, bis zu elf, zwölf Leuten auf der Bühne und haben halt Songs nachgespielt. Bis eines Tages und Rheinland war für mich immer natürlich nach wie vor Thema. Ich liebe die Songs der Bläck Fööss und so weiter, die ich natürlich als Kind auch schon gelernt hatte. Meine Eltern waren auch Karneval-affin, mein Papa hat in so einem Fanfarenchor gespielt und meine Mutter hat Tanzmariechen trainiert damals. Ja und deshalb, Karneval war immer ein Thema bei uns. Und auch meine Leidenschaft bis heute und dann kam irgendwann Roger Moore, du hast ihn kennengelernt. Er heißt wirklich so. Und hat eine Band gesucht, die auch Kölsche Songs spielen, sollten nur über zwei Auftritte gehen. Und wir kannten uns nicht persönlich, er kannte den Schlagzeuger und der Schlagzeuger kannte mich und weil er einen Keyboarder gesucht hat, der auch Akkordeon spielen kann, aus irgendeinem, ich weiß es gar nicht, irgendeinem Joke.
00:05:03: Da habe ich mal ein Akkordeon in der Hand gehabt, wo es ein Foto von gab. Also das konnte ich dann auch bedienen, dieses Instrument, was ja nicht sonderlich schwierig ist, wenn man vom Tasten Instrument kommt. Und dort hat er gesagt, ja ich kenne den Erik, den frage ich mal und so ist die Band Köbesse geboren worden. Und wir sind jetzt schon seit 14 Jahren und jetzt kommt die Challenge mit eigenen Songs unterwegs. Also auch da Lieder nachspielen, sage ich mal, ist ja einfach, man hat ja eine Vorlage, spielt den Song nach, je besser man ihn macht, desto erfolgreicher ist man. Aber mit eigenen Songs dann die Leute zu begeistern, ist wieder die nächste Challenge, zu vergleichen mit einem Autorennen. Ja das ist dasselbe, irgendwo du kommst mit einer Mannschaft daher und willst dann was erreichen. Das ist wieder ein anderes Ziel, ein anderes und sowas gefällt mir und sowas wollte ich auch gerne immer mal machen. Das war was ganz anderes gewesen und damit sind wir jetzt schon 14 Jahre erfolgreich in Köln und Bonn und tingeln in der Karnevalszeit von Saal zu Saal.
00:05:04: Vor der Pandemie verdammt viele Auftritte, schon eigentlich zu viel für uns. Da waren wir fast bei 100 Auftritten, die dann zusätzlich noch kamen in der Session meistens, wo wir dann auch fast die Reißleine gezogen haben. Weil ich habe ja noch meinen Job bei Ford, ich habe noch eine Familie, ich habe zwei ganz ganz tolle Kinder, tolle Frau, alles super. Und habe dann auch noch die Köbesse dann, wo wir alle dann ein bisschen am Zahnfleisch gingen. Und nach der Pandemie hat sich das dann so ein bisschen down gesized. Wo wir jetzt total glücklich sind, jetzt sind es noch 60 oder 70, 60 oder so was, 70, was auch noch völlig ausreichend ist und wir am Samstagabend auch noch auf der Bühne gestanden haben. Und jetzt sitze ich dann hier in einem Interview, wo es um die Person Erik Meyer geht. Was auch ganz ganz komisch für mich ist, weil Interviews habe ich schon oft geben müssen, aber dass sich jemand für mich interessiert, ist komplett neu für mich.
00:05:05: Monica ForjanAber mega interessant, also wie gesagt, so haben wir dich kennengelernt, mega vielseitig, du hast noch eine andere Leidenschaft, Golfen, ich glaube, da können wir auch noch drei Stunden drüber sprechen, so haben wir uns kennengelernt. Und ja, ich fand es einfach toll, dass du da warst. Ich könnte mir ein Remake oder ein Revival oder eine zweite Folge mit Erik vorstellen. Ich glaube, da ist noch ganz viel Musik im Rennsport oder Musik bei Erik noch dabei und ja, danke, dass du da warst.
00:05:06: Erik MeyerJa, nochmal vielen, vielen Dank für die Einladung. Also für mich neu, ja keine Ahnung, das ist für mich ganz neu gewesen hier.
00:05:07: Daniel VölzEs war so eine große Ehre, dich hier zu haben und es hat auch jetzt nochmal, nein jetzt wirklich, es ist einfach, ich finde aber auch das Sahnehäubchen auf dieser Staffel, dass wir mit dir quasi diese Staffel beenden durften. Und vielleicht die nächste mit dir starten, wer weiß, wie es jetzt gleich weitergeht, das werdet ihr alle erfahren, aber ich glaube, jeder, der jetzt ein bisschen reingehört hat und der will einfach wissen. Was kann der Erik, ich wette, da sind noch ein, zwei Sachen, die wir noch gar nicht wissen. Wir haben noch gar nicht besprochen, genau. Hast du eine eigene Seifenmarke, hast du irgendwie Unterwasserkopfflechten oder irgendwas?
00:05:08: Monica ForjanEs kommt noch was bestimmt bei Erik, so wie wir ihn kennen.
00:05:09: Daniel Völz Also ich würde es jedem gönnen, mit dir mal ein Gespräch führen zu dürfen, weil man merkt einfach, ich glaube, jedes Mal, wo wir uns unterhalten haben. Es zieht sich immer, wo man denkt, oh jetzt ist schon was, jetzt ist schon die Zeit vorbei, wir sind, ich glaube, jetzt schon viel länger als jede andere Folge, die wir bis jetzt hatten. Und das ist einzig und allein dir zu Schulde, danke dir für deine Zeit und danke, dass du Erik Mayer bist.
00:05:10: Erik MeyerJa, vielen Dank euch. Dankeschön.
00:05:11: Daniel VölzUnd Monica, ich sehe ja noch ganz kurz, du, warte mal, du hast da was mitgebracht heute.
00:05:12: Monica Forjan
00:05:13: Ich habe was mitgebracht heute, also nicht nur die Tasse, die jeder von uns kriegt als Gast, Daniel hat auch schon eine.
00:05:14: Erik MeyerVielen Dank.
00:05:15: Monica ForjanDamit du weißt, dass du auch mit dem reifen.com Kaffee trinken kannst, aber auch du hast ein Auto, das nehme ich dir mal ab und wir wollen dir was übergeben. Damit du schöne, saubere Felgen hast, kriegst du von Wheelworld gesponsert ein schönes Set zum Reinigen deiner Felgen und Reifen.
00:05:16: Erik MeyerOh, vielen Dank. Sehr gerne.
00:05:17: Da freue ich mich sehr, weil die sind tatsächlich sehr dreckig.
00:05:18: Monica ForjanDas ist schön, ist beim Winter auch normal jetzt.
00:05:19: Erik MeyerJa, vielen Dank,
00:05:20: Daniel Völz
00:05:21: sehr gerne.
00:05:22: Monica Forjan
00:05:23: Ja, danke Erik, dass du da warst und damit haben wir auch unsere erste Staffel beendet, Daniel.
00:05:24: Daniel VölzDas ist krass. Wir haben einfach mal eine ganze Staffel Podcast aufgenommen.
00:05:25: Monica Forjan
00:05:26: Das stimmt.
00:05:27: Daniel Völz Und wir haben so viele interessante Leute kennengelernt.
00:05:28: Monica Forjan
00:05:29: Was nimmst du so mit?
00:05:30: Daniel Völz Für mich ist es tatsächlich, und da ist natürlich unser heutiger Gast die Krönung, es ist geprägt von Leidenschaft.
00:05:31: Und ich glaube, da hast du aber auch wunderbare Menschen zusammengetrommelt, die in ihren eigenen Arten und Weisen genau das verkörpern und uns diese interessanten Geschichten auch bieten, dass wir da so einen Blick hinter den Vorhang. Also es ist wirklich, ich höre mir die hier auch gerne selber an, nicht weil ich mich selber sprechen höre, das hasse ich, aber es ist wirklich diese Geschichten nochmal so, ja stimmt, das nochmal zu hören. Vor allen Dingen diese Blickwinkel sammeln, ich glaube, das ist, was mich bereichert im Leben, wenn ich mal eine andere Perspektive kriegen kann.
00:05:32: Monica Forjan
00:05:33: Ja, das ist glaube ich auch das, was ich mitnehme, die Menschen dahinter, weil wir haben uns ja schon Gedanken gemacht, wem wir einladen und wem wir nicht einladen und die Person. Und wir wussten, dass da ganz viel hinter der Person steckt und hinter der Leidenschaft, aber dass wir so viel rauskitzeln konnten und wirklich die Menschen auch mal anders kennenlernen. Hat ja Erik heute auch nochmal gezeigt, das ist glaube ich das, was uns ausmacht und ich freue mich auf die zweite Staffel.
00:05:34: Daniel VölzAuf jeden Fall.
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