Folge 5: Per Mertesacker Stiftung – Größe zeigen bei sozialer Integration
Shownotes
Kevin Dörr ist Projektleiter Pädagogik bei der Per Mertesacker Stiftung in Hannover und ist heute zu Gast bei Vier mit Profil. Daniel und Edi erfahren in dieser Folge viel über die Stiftung, die Stiftungsprojekte und den reifen.com Grip-Kids. Kevin gibt Einblicke in das tägliche Doing der Stiftung, die verschiedenen Projektgruppen und was neben der Stiftungsarbeit noch alles für die Kinder angeboten wird. Hierbei geht es nicht nur um soziale Integration, es geht um Spaß an Bewegung mit Fokus auf Fußball und an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Seid gespannt auf die Folge.
Gast unserer Folge Kevin Dörr, Projektleiter Pädagogik. Alle Infos zur Per Mertesacker Stiftung findest du hier: https://per-mertesacker-stiftung.de/; Kontakt: info@per-mertesacker-stiftung.de
Credit Produzentinnen/Hosts: Daniel Völz, Edwin Hertel Redaktion: reifen.com und What a View Studios Schnitt: What a View Studios
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Transkript anzeigen
00:00:00: VierMitProfil – Folge 5
00:00:01: Kevin Dörr – Per Mertesacker Stiftung - Größe zeigen bei sozialer Integration
00:00:02: Vier mit Profil, der reifen.com-Podcast. Menschen und Geschichten rund um Fahrgefühl auf und neben der Strecke.
00:00:03: Daniel VölzWillkommen bei einer neuen Folge von Vier mit Profil, unser Podcast für euch. Ich bin heute mit Edi hier.
00:00:04: Edwin Hertel
00:00:05: Hi, grüß dich.
00:00:06: Daniel Völz Schön, dich wiederzusehen. Edi, du hast jemand Interessantes mitgebracht heute und wir werden viel erfahren über ihn als Menschen und vor allen Dingen arbeitet er auch schon in näherem Abstand mit reifen.com schon seit einiger Zeit.
00:00:07: Stell doch mal unseren Gast vor.
00:00:08: Edwin Hertel Ich soll Kevin vorstellen. Ja, Kevin, unser Ansprechpartner und pädagogischer Leiter von der Per Mertesacker Stiftung.
00:00:09: Wir arbeiten seit knapp 2019 mit der Stiftung zusammen und ich war mit dir explizit seit Anfang an, weil ich weiß, mein erster Ansprechpartner war Lennart und dann hast du, glaube ich, übernommen. Genau, aber ich war in den Projekten schon mit dabei und habe alles von vornherein mitbekommen. Ja, also seit 2019 unser Ansprechpartner über mehrere, viele, coole Projekte.
00:00:10: Da werden wir, glaube ich, nochmal explizit darauf eingehen, welche das waren und was noch so geplant ist.
00:00:11: Daniel Völz Ich bin mal gespannt. Also ihr bringt ja immer sehr interessante Gäste mit, ich glaube, unser großer Leitfaden ist eine gewisse Leidenschaft.
00:00:12: Da fange ich mal einfach an. Kevin, was macht dich aus, wer bist du, wie lange bist du schon bei Per Mertesacker in der Stiftung dabei und was sollte man über Kevin wissen?
00:00:13: Kevin DörrJa, das ist eine gute Frage. Also ich bin jetzt halt mittlerweile sieben Jahre bei der Stiftung, bin damals über meine Masterarbeit so ein bisschen reingerutscht, wollte eigentlich nur Interviews führen über das Thema Sport und Lernen zusammen und dann hat sich so ergeben, dass ich halt alles kennengelernt habe und auch am Ende übernommen wurde und was für mich ein riesen Jackpot war, weil das, was die Stiftung macht, ist genau das, wo ich Bock drauf habe, auch mein Hobby als Beruf und es macht echt Spaß.
00:00:14: Daniel Völz Auf die Stiftung kommen wir später nochmal ein bisschen genauer, aber hast du Pädagogik studiert dann oder wie bist du denn genau, wie fing die Laufbahn überhaupt an?
00:00:15: Kevin DörrJa, also ich muss sagen, ich bin ursprünglich aus dem Frankenland, aus Nürnberg die Ecke, habe dort mal ein Abitur gemacht, aber Fachhabi auch nur, habe dann mein Bachelor gemacht in Sozialarbeit, bin Sozialpädagoge und dann hier nochmal den Master in Bildungswissenschaften und so hat sich das dann ganze weiterentwickelt.
00:00:16: Daniel Völz Sehr cool. Wie kamst du dann zu der Stiftung an sich dann?
00:00:17: Kevin DörrJa, ich wusste, ich will mich in meiner Masterarbeit mit dem Thema Lernen und Sport in Verbindung beschäftigen, habe dann mit meiner Dozentin damals darüber gesprochen und habe gesagt, hey, das ist mein Thema, das könnte ich mir vorstellen und dann meinte sie zu mir, hey, da gibt es eine Stiftung in Hannover, guck mal, ich glaube, die machen genau das und dann habe ich erstmal meine Dozentin angefragt per Mail.
00:00:18: Erstmal kam nichts zurück, wahrscheinlich im Spam-Outline gelandet und dann habe ich nochmal angefragt und dann hat sich glücklicherweise damals Timo bei mir gemeldet und hat gesagt, hey, kannst gerne vorbeikommen, kannst dir mal die Stiftung kennenlernen.
00:00:19: Daniel Völz
00:00:20: Sehr cool. War das für dich sehr wichtig, dass du da den Sport mit in die Arbeit mit reinnimmst?
00:00:21: Kevin DörrTotal, seit meinem sechsten Lebensjahr spiele ich Fußball, bin ein total sportbegeisterter Mensch in allen Bereichen und ich wusste lange nicht, was ich beruflich machen will.
00:00:22: Das ganze Studium über war für mich ein großes Fragezeichen und als ich die Stiftung kennengelernt habe, habe ich gesagt, Mensch, geil, das wäre was für mich.
00:00:23: Daniel Völz Sehr cool. Also Edi, du bist ja auch, ich will jetzt gar nichts Falsches sagen, wie lange du jetzt mit dem Studium fertig bist und also
00:00:24: Edwin HertelAusgelernt bin ich seit Juni 22.
00:00:25: Daniel Völz Als wir uns kennengelernt haben, warst du noch in den letzten Zügen sozusagen. Ich habe vor gewisser Ewigkeit studiert, weil bei mir war das nämlich ähnlich, dass ich auch komplett, ich hatte anfangs, dachte ich so, ja, das wird meine Laufbahn. Dann habe ich drei, vier Mal innerhalb der Studienzeit habe ich dann meinen Lerngang geändert.
00:00:26: Ist das denn hier so eine übliche Sache, dass man das auch so einfach frei entscheiden kann, sagen so, okay, jetzt ändere ich das ab. Bei uns war das dann, man hatte schon gewisse Punkte gesammelt in der Studienzeit, wo man dann sagt, okay gut, wenn ich jetzt nochmal komplett umsattle, dann muss ich nochmal da nochmal komplett anfangen oder so. Ist sowas eine unübliche oder eine übliche Sache?
00:00:27: Edwin Hertel Ich glaube, man kann das gar nicht so pauschalisieren oder einfach so sagen. Aber wenn du grundsätzlich deinen Studiengang gefunden hast und sagst, da hast du Bock drauf, dann bleibst du natürlich dran. Aber wenn du im Studium merkst, dass du keinen Bock draufhast, dann änderst du es halt komplett.
00:00:28: Aber ich würde sagen, wenn du dich einmal für eine Richtung entschieden hast, ziehst du für das Erste durch oder wirst auch überwiegend durchgezogen und dann wird es vielleicht nochmal grob angepasst. Aber ich glaube, wenn du, wie gesagt, deinen Studiengang einmal so gefunden hast, dann passt du es auch so darauf an, dass das später in deinem Berufsleben passt.
00:00:29: Kevin DörrWie gesagt, ich kenne beides. So wie was, was Edi schildert, aber auch was, was du schilderst. Ich glaube, es muss jeder für sich entscheiden immer. Und ich kenne auch viele, die sich dazwischen nochmal umorientiert haben, komplett nochmal was Neues gemacht haben, deswegen auch ein bisschen länger studieren.
00:00:30: Aber studieren ist ja nicht immer das Schlechteste.
00:00:31: Daniel Völz
00:00:32: Das stimmt auf jeden Fall. Ich glaube, es ist generell einfach, ich kann es aus Erfahrung sagen, du bestimmt auch Kevin.
00:00:33: Und du machst ja auch was, was dir gefällt und wofür du brennst. Ich glaube, wenn man das Arbeitsleben mit der Leidenschaft verbinden kann, das hilft einem schon enorm.
00:00:34: Kevin DörrTotal. Also ich meine, Arbeitszeit ist ja gefühlt auch gegen Freizeit die Mischung. Und gerade bei uns mit dem Fußball, ob ich jetzt Trainer bin, Spieler bin, macht auch mega Spaß und auf jeden Fall braucht man die Zeit und macht es auch gerne am Wochenende.
00:00:35: Daniel Völz Spielt ihr denn, also ich denke mir jetzt so von außen betrachtet, per Mertesacker Stiftung, spielt ihr viel Fußball mit den Kids dann oder wie sieht das aus?
00:00:36: Kevin Dörr Ja, also mit jeder Gruppe, die wir neu eröffnen, gründen wir auch gleichzeitig eine eigene Fußballmannschaft. Das heißt, Fußball ist bei uns hier das Steckenpferd, warum die Kinder auch zu uns kommen. Und wir sind unter der Woche immer zweimal Training mit denen, bloß am Wochenende Spiele, Turniere. Das ist ein fester Plan bei uns.
00:00:37: Daniel Völz Also wachsen die dann quasi miteinander auch so ein bisschen heran, dann mit der Mannschaft sozusagen.
00:00:38: Kevin Dörr Genau, also wir nutzen den Sport so ein bisschen als Medium für alles, als Medium für die Bildung, als Medium der Integration, aber auch als Medium für das Spielgefühl, was ja gerade die Jungen und Mädchen, die wir haben, gerade oft mal fehlt. Und das ist ja das Geile, was wir über zehn Jahre machen.
00:00:39: Wirklich von der ersten bis zum Ende der zehnten Klasse begleiten wir die Jungs und Mädels, wachsen als Fußballmannschaft auch fest zusammen und da baut sich natürlich auch bei uns Trainern eine riesengroße Bindung auf und ein großes Vertrauen. I
00:00:40: Daniel VölzIch habe leider nie Fußball spielen dürfen, weil ich war Schwimmer und das war immer, Schwimmsaison war immer zur gleichen Zeit wie die Fußballsaison. Von daher auch besser, weil in den paar Malen, die ich seitdem Fußball gespielt habe, da habe ich schnell gemerkt, dass ich nicht so ein guter Fußballer bin.
00:00:41: Aber ich weiß, die Frage wird wahrscheinlich öfters gestellt, so ja, was macht die Stiftung und so weiter. Aber ich stelle mir eine andere Frage und zwar eine Stiftung, die wird ja zum Leben erweckt beziehungsweise wird ja gegründet, dass man einen Zweck sieht, also beziehungsweise, dass man einen Grund dafür sieht. Was ist denn das Problem? Wo kämpft denn die Stiftung und was wird damit mit dem Fußballspielen zusammen mit den Kids dadurch bewirkt?
00:00:42: Kevin DörrJa, also ich bekomme es halt in meinem Alltag immer tagtäglich mit, dass es einfach so Parallelwelten gibt bei uns in den Schulen, dass wir Kinder haben, die einfach nicht die gleichen Startmöglichkeiten haben wie andere Kinder.
00:00:43: Es fängt halt an, sie sprechen die Sprache nicht oder zu Hause wird auch kein Deutsch gesprochen, die Eltern können ihnen in der Schule nicht helfen, sie leben erst sehr kurz in Deutschland oder mussten sogar flüchten aus ihrem Heimatland. Das heißt, jedes Kind, das wir haben, trägt so seine eigene Last mit sich auf seinen Schultern und das geht es bei uns darum, dass wir den Kindern einfach Möglichkeiten bieten, ihnen Chancen bieten, einfach ihr Leben ein Stück weit besser zu machen im schulischen, im sportlichen, aber auch im generellen Bereich. Und es war ganz spannend, ich hatte letzte Woche ein Gespräch gehabt und da hat jemand den Begriff Lebensbegleiter in den Mund genommen und ich finde das passbar und super, weil genau das wir machen.
00:00:44: Wir begleiten die Menschen oder jungen Menschen zehn Jahre ihres Lebens und können da ganz geile Dinge mit ihnen erleben und auch teilen, was uns natürlich auch super mit ihnen verbindet, aber mich auch tagtäglich immer rührt.
00:00:45: Kevin DörrMich imponiert das sehr, weil ihr habt da viel zu bieten, glaube ich, und ich hatte das halt, muss ich zugeben, von außen betrachtet so ein bisschen, ich spiele Fußball mit den Kindern, dann geht es ihnen besser und das bringt auch Leute zusammen, aber so Wegbegleiter. Ich bin als Einzelkind aufgewachsen, immer so ein bisschen, bin viel rumgereist als Kind, was sehr cool klingt, aber andererseits hat es dazu beigetragen, dass ich halt auch nicht so viele Freunde hatte irgendwie und da stelle ich mir das schon so, also ich kann es gut nachvollziehen, wie man so ein bisschen so als Außenseiter dann in einer Gruppe ist oder gerade in einer Gesellschaft oder so.
00:00:46: Das ist natürlich auf ganz anderer Ebene dann nochmal bei euren Kids, aber schön, dass es euch gibt für so etwas auf jeden Fall. Ich weiß ja, dass auch reifen.com ist ja sehr involviert auch mit der Stiftung. Edi, willst du mal vielleicht dazu sagen, weil es gibt ja einen Grund, warum du heute Kevin mitgebracht hast.
00:00:47: Edwin Hertel
00:00:48: Ja, also wie gesagt, wir arbeiten seit 2009 zusammen und haben 2019 auch die reifen.com Grip Kids gegründet und das ist eine Projektgruppe, die wir begleiten seit 2019 und da ist genau das, was Kevin gerade auch schon erwähnt hat, dass wir einfach erleben dürfen, wie die Kids lernen, wachsen und sich entwickeln. Sei es im sportlichen Bereich oder auch eher in der Schule. Ich meine, wir haben auch schon des Öfteren die Kids in der Schule besucht und haben mit denen zusammen Hausaufgaben gemacht oder haben denen was vorgelesen oder ähnliches, aber haben genauso auch den sportlichen Aspekt nicht außer Acht gelassen und waren mit denen eine Runde kicken.
00:00:49: Hatten da ein Projekt, wo wir gemeinsam mit der Stiftung oder mit der Polizei Hannover ein Turnier gespielt haben und ja, coole Mannschaften gebildet hatten und da einfach einen Tag zusammen gekickt haben und ich glaube, der Schlüssel ist einfach, dass wir als reifen.com auch eine Möglichkeit bieten wollen, die Kids zu unterstützen und da haben wir die Brücke für uns auch selber geschlagen im Bezug auf das Thema Fahrrad. Wir hatten so eine Art Fahrradführerschein, vielleicht kennt man den ja noch von früher. Damals hat es glaube ich noch der ADAC gemacht und da haben wir gesagt, okay, lasst uns da mal versuchen, den Verkehr oder die Verkehrsregeln ein bisschen näher zu bringen und haben dann die Kids durch so ein Parcours geführt und haben versucht, einmal zu zeigen, worauf man so achten sollte, auch gemeinsam mit der Polizei oder mit der Verkehrswacht und versuchen so als reifen.com die Kids irgendwie zu unterstützen in den Bereichen, die wir können.
00:00:50: Kevin Dörr
00:00:51: Das Geile ist halt bei reifen.com, dass es nicht nur eine finanzielle Unterstützung ist, was uns super gut tut, weil wir den Kindern auch mehr Möglichkeiten bieten können, aber was ja geil ist, dass Edi und Monica öfter in die Projekte kommen, dabei sind. Ich meine, die reifen.com-Kids aus dem Roderbruch freuen sich immer, wenn sie beide sehen, weil sie meistens wissen, es gibt wieder was, ein Geschenk oder so. Das ist immer ganz geil, aber ich meine, auch bei dir ist, glaube ich, bei den Jungs so eine kleine Freundschaft entstanden, die klatschen immer, bevor Edi da ist und umarmen ihn.
00:00:52: Und ich glaube, als Fußballer hast du eine super Brücke ja auch gebaut. Aber das Schöne ist ja, dass reifen.com nicht nur für die reifen.com-Kids aus dem Roderbruch da ist, sondern eben auch für alle Projektgruppen. Und wie Edi jetzt gerade schon geschildert hat, so der Fahrradführerschein, den haben wir jetzt mit drei Gruppen schon durchgeführt, was eine geile Sache ist, weil eben, dass uns auch wichtig ist, dass die Jungs und Mädels sicher sind, wenn sie durch den Alltag kommen auf dem Fahrrad.
00:00:53: Aber auch der Berufsworkshop, den wir mit den großen Mädchen gemacht haben, war eine geile Sache, wo das ganze Team von der Marketingabteilung und vom reifen.com da war. Sie konnten sich vorstellen, sie konnten die Bewerbungsunterlagen zeigen, sie haben Vorstellungsgespräche geübt, weil das ist uns auch wichtig, dass die Jungs und Mädels nach den zehn Jahren eben halt ihren weiteren Weg gehen können, in eine Berufsausbildung starten, auf eine weiterführende Schule gehen und da helfen halt so Partner im Bereich von reifen.com, die einfach Experten im Gebiet sind, ganz viele Gespräche führen und dann nochmal ihre Expertise auch mitgeben können.
00:00:54: Daniel VölzDas ist echt cool.
00:00:55: Also das ist tatsächlich, das davon hatte ich keinen Schimmer, dass ihr so involviert seid mit der ganzen Sache. Das ist gerade so für die, also ich denke jetzt so, als ich mit der Schule fertig war, Bewerbungsgespräche oder so, war für mich so richtiges Fremdwort und dann halt auch noch irgendwie, wie dieser Prozess abläuft und wie man da am besten rangeht an die Sache. Also Hut ab, ist echt cool.
00:00:56: Kevin Dörr Ja eben, das ist ja genau das, was wir glaube ich alle durchgemacht haben. Keiner wusste nach der Schule, ey, was mache ich jetzt? Und gerade bei unseren Jugendlichen ist es so, wenn sie vielleicht schlechter in der Schule sind als andere, haben sie noch weniger Voraussetzungen, den Job zu bekommen, den sie wollen und da hilft halt genau sowas, zu sagen, ey, ihr könnt auf andere Weise herausstechen. Und wenn ich dann schon was geübt habe, weiß ich, wie ich was schreibe, auch welche Potenziale ich mitbringe.
00:00:57: Weil darum guckt man ja auch zum Beispiel auch Positionen, ey, du bist Verteidiger, okay, was macht das für dich persönlich auch? Was bringst du mit? Auf dich kann man sich ja verlassen, du machst wenig Fehler und das kannst du ja auch hier im Bewerbungsgespräch vorstellen. Und da gucken wir halt, okay, wo liegen die Interessen? Was kann ich? Was bringe ich mit? Also wo soll ich mich vielleicht auch bewerben? Das ist ja das, was wir alle glaube ich nicht hatten und ich glaube, das wollen wir einfach unseren Jugendlichen bieten, dass sie da auch mehr Möglichkeiten haben.
00:00:58: Daniel VölzIch glaube, diese Frage, was also die Zukunft, aber halt auch die Selbstperson angeht, die haben wir ja alle.
00:00:59: Und wenn man dann halt auch noch in einem benachteiligten Umfeld vielleicht oder in einer Situation steckt, wo man noch mehr Fragen zu sich selbst hat oder so, wenn dann noch so eine Gruppe bzw. vielleicht auch sogar noch Mitschüler oder so dementsprechend sich gegenseitig unter die Arme packen kann und irgendwie helfen kann, ist was schön. Ihr seid ja auch, also die Stiftung, wo jetzt auch reifen.com, ist ja Hannover zu Hause.
00:01:00: Edwin Hertel
00:01:01: Ja, ist richtig.
00:01:02: Kevin Dörr Genauso ist es.
00:01:03: Daniel Völz Also das ist auch nochmal eine lokale Sache, also auch nochmal richtig hier für den Ort und für die Kids aus der Gegend.
00:01:04: Kevin Dörr Genauso ist es. Es war damals auch Per ganz, ganz wichtig, in seiner Heimat hier was zu machen und auch was zurückzugeben. Genau, der kommt ja hier aus Pattensen, ist ja nicht weit weg von hier, wo Eddy auch mittlerweile spielt.
00:01:05: Auch da ist wieder so eine kleine Verbindung da zur Familie Mertesacker, was ganz lustig ist, weil man immer hört hier, wenn Stefan, der ist ja Vorstand aus Pattensen, wenn er mal erzählt, wie Edi so spielt zwischendurch mal, ist immer ganz, ganz lustig. Aber das ist klar, wir sind lokale Player. Wir wollen hier alle was für die Gegend hier was machen.
00:01:06: Und ich glaube, das ist auch das, was uns verbindet.
00:01:07: Edwin HertelJa, auf jeden Fall. Ich meine, wir haben auch 2018 mit dem Abschiedsspiel von Per Mertesacker die erste Partnerschaft begonnen.
00:01:08: Das war Mertes Homecoming. Damals meinte ich noch HDI Arena. Und ja, da haben wir gesagt, gut, wir kommen aus Hannover, die Stiftung kommt aus Hannover.
00:01:09: Wir starten einfach mal und gucken, wo die Reise hingeht. Und dann ging es eigentlich ganz schnell, wie mit den Projekten, die wir gerade erwähnt hatten. Und ja, deswegen machen wir das Ganze.
00:01:10: Und ich glaube, Kevin hat das zu Beginn auch ganz cool erwähnt, dass wir als reifen.com auch die Möglichkeit bieten können, allen Kids die gleichen Startmöglichkeiten zu geben. Und ich glaube, das klappt bis jetzt echt ganz gut.
00:01:11: Daniel Völz Das ist auf jeden Fall ein Vorteil. Also gerade, wenn man Nachteile sieht bzw. Ungleichheiten oder wie sagt man das am besten? Also das ist einfach, es ist kein geebnetes Spielfeld leider im echten Leben. Und wenn man es dann dadurch noch so, wenn man halt den Kids helfen kann, aber gegenseitig sich dann auch noch so diese Dynamik, sich gegenseitig aufbauen und so.
00:01:12: Wie gesagt, ich hätte gerne Fußball gespielt als Kind. Ich glaube, ich hätte davon auch gut profitieren können.
00:01:13: Was ist denn für euch so, seht ihr, obwohl wartet mal, wir sind jetzt immer, haben jetzt viele wichtige Fragen gestellt.
00:01:14: Jetzt kommen aber auch noch mal richtig wichtige Fragen an dich, Kevin.
00:01:15: Kevin DörrIch bin gespannt.
00:01:16: Daniel Völz Und zwar, wir haben ja das von Pirelli gesponserte Fragentuning.
00:01:17: Das ist eine Schnellfragerunde. Und da fangen wir doch mal einfach direkt an.
00:01:18: Das reifen.com Fragentuning, gesponsert von Pirelli.
00:01:19: Daniel Völz Auto oder Motorrad?
00:01:20: Kevin Dörr Auto.
00:01:21: Daniel Völz Verbrenner oder Elektro?
00:01:22: Kevin Dörr Verbrenner.
00:01:23: Daniel Völz Klassik oder Sportwagen?
00:01:24: Kevin Dörr Sportwagen.
00:01:25: Daniel Völz Autofahren, Mittel zum Zweck oder Leidenschaft?
00:01:26: Kevin DörrBeides.
00:01:27: Daniel Völz Sommer-Winterreifen oder Ganzjahresreifen?
00:01:28: Kevin Dörr Ganzjahresreifen.
00:01:29: Daniel Völz Beim Fahren, Raser oder Schnecke?
00:01:30: Kevin Dörr Kommt auf meine Verspätung drauf an.
00:01:31: Daniel Völz Fährst du lieber alleine oder in Gesellschaft?
00:01:32: Kevin Dörr Kommt auch auf meine Stimmung drauf an.
00:01:33: Daniel Völz Das sind jetzt keine richtigen Antworten. Stadtfahrt oder Landstraße?
00:01:34: Kevin DörrLandstraße.
00:01:35: Daniel Völz Lieber mit dem Auto oder mit dem Flieger in Urlaub?
00:01:36: Kevin Dörr Flieger.
00:01:37: Daniel Völz
00:01:38: Und was war dein erstes Auto?
00:01:39: Kevin DörrEin Golf 4, wo meine Mama ohne Servolenkung war. Mega. Den habe ich richtig gefeiert.
00:01:40: Daniel Völz
00:01:41: Welche Farbe hatte der?
00:01:42: Kevin Dörr Das war so ein ganz komisches Grün. Das kann ich, glaube ich, gar nicht beschreiben.
00:01:43: Daniel Völz
00:01:44: Das ist so aller Smaragdgrün, aber so ein bisschen auf 90er-Jahre wahrscheinlich.
00:01:45: Kevin Dörr Das Auto war damals so alt wie ich. 98er-Baujahr, das war ein paar Jahre auf dem Buckel.
00:01:46: Daniel Völz
00:01:47: Passt doch. Ich würde mal jetzt die Frage, also jetzt mal eine wirklich wichtige Frage, und zwar die Mertesacker Stiftung. Also ihr habt ja schon vieles bewegt, ihr habt ja schon vieles erreicht.
00:01:48: Und da ist natürlich die natürliche Frage, wie geht es weiter? Also habt ihr da gewisse Ziele? Wollt ihr euch vergrößern? Wollt ihr vielleicht noch andere Städte anpeilen? Oder wie sieht es aus?
00:01:49: Kevin DörrJa, also ich habe gerade mit der Frage vor ein paar Wochen mit meinem Chef darüber gesprochen, mit Timo Mertesacker, dem Stiftungsvorsitzenden. Und ja, der Fahrplan ist eigentlich genau der, dass wir halt genauso weitermachen wollen. Wie gesagt, ich würde immer gerne mehr machen.
00:01:50: Aber auch da muss man ganz ehrlich sagen, ohne externe Hilfe, wie jetzt mit reifen.com, ist sowas einfach nicht mehr möglich. Weil wir haben jetzt derzeit fünf Gruppen, wo wir uns um die 120 Kinder kümmern. Und da haben wir jetzt ein Maß erreicht, wo man sagt, die Stiftung ist jetzt erstmal an eine Grenze gekommen.
00:01:51: Man muss sich auch vorstellen, seit 2008 hat die Stiftung knapp drei Millionen Euro in die sozialen Projekte investiert. Und genau so soll es ja weiterführen erstmal. Und immer wenn eine Projektgruppe ausläuft nach zehn Jahren, soll eine neue Projektgruppe eröffnet werden.
00:01:52: Aber ich bekomme es ja tagtäglich mit, wie groß die Bedürfnisse der Kinder sind. Wie groß die Probleme an Schulen sind. Und wie viel man eigentlich noch mehr machen müsste.
00:01:53: Und ich finde es immer total schade, dass wir nicht mehr machen können. Und wir haben jetzt für uns halt auch nach Corona so ein bisschen festgelegt oder festgestellt, dass wir auch außerhalb unserer Projektgruppen mehr Projekte machen wollen. Auch mal andere Themen bespielen wollen, wo es um das Thema Inklusion geht. Wo wir mit dem Klinikum Warendorf hier in der Gegend und mit der Handicap von 96 verschiedene inklusive Web-Bewerbe machen. Wo es immer auch geht, unsere Jugendlichen einzubinden, die dann gemeinsam mit behinderten Menschen Fußball spielen. Was total super ankommt.
00:01:54: Und da merkt man auch, welche Werte wir den Jugendlichen mitgeben konnten. Weil auch das haben wir vor ein paar Wochen erst wieder durchgeführt. Und es war ein geiler Tag. Es war Miteinander. Die spielen, passen sich an. Alle sind glücklich dabei zu sein.
00:01:55: Und darüber geht es ja immer darin, es geht immer darum mehr gesellschaftliche Themen auch zu bespielen. Das Thema Umwelt spielt bei uns eine große Rolle. Wir haben die Jugendlichen zur Sauberkeitsbotschaft dann gemeinsam mit der aha entwickelt.
00:01:56: Wo man sagen kann, wie trenne ich Müll? Wie sammle ich Müll? Das heißt, die Jugendlichen achten ein bisschen drauf, dass sie nicht alles auf die Straße werfen. Des Weiteren hat ja Edi schon erzählt, dass wir was mit der Polizei zusammen gemacht haben. Auch das ist ein Herzensprojekt von uns.
00:01:57: Thema Heldinnen in der Straße. Wenn man an die Silvesternacht 2022 denkt, wo ja die ganzen Ausschreitungen in Berlin, aber auch in Hannover waren. Wo ja die Polizisten mit Feuerwerkskörpern beschossen wurden. Haben wir auch gesagt, hey, die Jugendlichen, mit denen wir arbeiten, die sollen sowas auf keinen Fall machen. Das heißt, wir wollen da Begegnungen schaffen, andere Gruppen zusammenbringen. Und deswegen auch unsere Jugendlichen mit der Polizei zusammenbringen.
00:01:58: Und das war schon ein geiler Tag, glaube ich, wenn sie zusammen Fußball spielen, was wieder Riesenspaß macht. Und das ist halt das Geile, was der Sport mitbringt, weil der Sport schafft Verbindungen, Begegnungen, verbindet die Menschen. Und alle sind in dem Moment gleich.
00:01:59: Und genau so soll es bei uns auch weiterführen. Wir wollen halt weitere Projekte machen. Jetzt sind wir mit der Kirche auch dran, quasi gemeinsam was zu machen.
00:02:00: Haben in der Kirche auch Fußball gespielt, gemeinsam mit der Sabine-Blinder-Schule, nee, und der Dr. Buhmann-Schule zusammen, wo wir auch ein PlayStation-Turnier in der Kirche ausgetragen haben. Das heißt, erst Fußball spielen, dann PlayStation spielen. Und das wollen wir jetzt weiter aufbauen. Das findet jetzt auch bei dem Pfaffencup statt, wo da die Pastoren aus Hannover gegen die Pastoren aus Braunschweig spielen. Vor dem Derby hier in Hannover, wenn 96 gegen Braunschweig spielt. Also auch eine ganz verrückte Sache, aber wo wir auch Bock draufhaben.
00:02:01: Und jetzt im Sommer wird man gerne noch mal ein Schwimmcamp mit unseren Kindern machen. Weil auch das ist ein Riesenthema. Also ich war vor ein paar Jahren mal mit einer Gruppe aus Mühlenberg. Hier im Ferienfreizeit sind wir ein paar Tage weggefahren nach Thüringen. Und da konnten wir halt auch in ein Schwimmbad gehen. Das wurde für uns abgesperrt. Das heißt, wir waren mit 16 Kindern allein im Schwimmbad. Und von den 16 Kindern konnten 14 nicht schwimmen. Also ich war da auch damals total sprachlos und geschockt, weil damit habe ich nie gerechnet.
00:02:02: Und dann merkt man auch so, was halt unsere Kinder alles nicht miterleben können. Wo wir halt irgendwie versuchen eingreifen zu müssen. Und deswegen probieren wir jetzt in diesem Sommer ein Schwimmcamp irgendwie zu organisieren, wo wir gerade dabei sind.
00:02:03: Und das sind so Dinge, die wir auch in den nächsten Jahren weitermachen wollen.
00:02:04: Daniel Völz Das klingt, also die Liste ist lang und klingt auch so, als ob ihr euch da so eine richtige Mannschaft aufgebaut habt an nicht nur Sponsoren, aber auch halt Partnern, die auch mithelfen in diesen ganzen Initiativen. Für mich jetzt nochmal, du meinst, wenn du von diesen Gruppen redest, das sind dann diese Mannschaften, die ihr da aufbaut?
00:02:05: Kevin Dörr Genau. Also jede Projektgruppe ist quasi bei uns auch eine Mannschaft. Also ich muss mir vorstellen, wir starten in der ersten Klasse. Lehrkräfte wählen Kinder für uns aus. Wir werden von der Schule angesprochen. Hey Mensch, können wir bei uns was machen? Wir haben einen großen Bedarf und sagen, ja, passt. Können wir anfangen.
00:02:06: Stellen uns dann vor, stellen uns eine Zielgruppe vor. Es geht ja immer um sozial benachteiligte Kinder. Sozial benachteiligt bedeutet einfach, wie gesagt, sie haben schulische Probleme, zu Hause wird kein Deutsch gesprochen oder sie wohnen noch nicht lange in Deutschland oder haben, sagen wir, so Sozialverhaltensprobleme.
00:02:07: Sie können sich in Gruppen nicht integrieren. Und das sind dann so Kinder, die für uns ausgewählt werden, zum meisten 20 bis 25 Kinder. Und mit den Kindern gehen wir dann gleichzeitig auch in den ortsansässigen Fußballverein. Das heißt, es läuft nicht über uns, sondern wir gehen dann in den Verein, der da in der Nähe ist. Und die Kinder werden dort mit uns quasi Mitglied und wir gründen dort eigene Mannschaft. Wir spielen dann auch über deren Namen und geben dann einen ganz normalen Spielrunde teil hier beim NRV.
00:02:08: Weil unser Ziel ist auch nach den zehn Jahren, wenn wir dann Ende der BGB-Jugend aufhören mit den Jugendlichen, dass sie trotzdem weiterhin im Verein Mitglied sein können und weiterspielen können. Und da muss der Verein einen Trainer stellen. Und das ist auch ein ganz großer Traum von uns, dass die Jugendlichen als Mannschaft zusammenbleiben können, dort weiterspielen.
00:02:09: Der Verein profitiert davon, die Kinder profitieren davon. Und am Ende können sie vielleicht eine Erwachsenen-Mannschaft bilden und halt weiter im Fußball bleiben. Sehr cool.
00:02:10: [WERBUNG]
00:02:11: Schalten wir mal einen Gang runter. Zeit für Werbung.
00:02:12: Ich glaube, das war die Felge.
00:02:13: Oh nein. Die Felgen waren noch so gut wie neu. Und jetzt sind sie einfach komplett ganz gedreht.
00:02:14: Es ist mega ärgerlich, aber zum Glück bietet reifen.com eine Felgenversicherung an beim Kauf neuer Felgen. Und diese bekomme ich dadurch jetzt komplett ausgetauscht. Schütze deine Reifen und Felgen mit der leistungsstarken und günstigen Reifen- und Felgenversicherung von der Berlin Direktversicherung ab.
00:02:15: Alle Informationen zu der Versicherung findest du online unter reifen.com oder in einer der 37 reifen.com Filialen. Die Versicherung wird in Kooperation mit der Berlin Direktversicherung angeboten. Ein Unternehmen der Hanse Merkur.
00:02:16: Das war's. Weiter geht's mit Vollgas.
00:02:17: [WERBUNG ENDE]
00:02:18: Daniel VölzDas heißt dann also, die Kinder in diesen Gruppen kommen meistens dann auch alle aus der gleichen Ecke beziehungsweise aus der gleichen Schule?
00:02:19: Kevin Dörr Genauso ist es. Also die Grundschule fragt uns meistens an und dann kommen die Kinder aus der Grundschule da im Ort.
00:02:20: Meistens sind das soziale Brennpunkte hier in Hannover. Also wir sind in Hainholz, Roderbruch, Mühlenberg und Garbsen. Ich glaube für die Leute, die aus Hannover kommen, ist das auch ein Begriff.
00:02:21: Da sind einfach viele soziale Probleme. Es gibt da auch so in Hannover ein Schulranking, glaube ich, was alle ungern hören, aber es gibt es ja öfters und dann wird halt die Grundschule Mühlenberg und die Grundschule Hainholz landen auf Platz 1 und 2, wo abgefragt wird, Anzahl Alleinerziehender, Anzahl Sozialhilfe Empfänger, Anzahl Kinder mit Migrationsgeschichte. Und ich meine, in Mühlenberg liegt der Anteil an Kindern mit Migrationsgeschichte bei über 90 Prozent.
00:02:22: Also zum Beispiel in Mühlenberg haben wir ja voll kein einziges deutsches Kind bei uns in der Gruppe, was überhaupt nicht schlimm ist, was voll geil ist auch, weil man die ganzen verschiedenen Kulturen auch kennenlernt, aber wenn halt keine Kinder hier sind, die in Deutschland geboren sind, ist halt einfach die Sprache schwierig. Und da wollen wir es einfach unterstützen und so laufen die Projekte einfach weiter.
00:02:23: Edwin HertelHattet ihr auch schon mal eine Projektgruppe, die jetzt komplett abgeschlossen hat und das ist genau das, was du gerade beschrieben hast, eingetroffen ist? Also dass sie danach zusammengeblieben sind, dass sie eine Mannschaft gegründet haben bzw. die Mannschaft weiterhin im Verein geblieben ist und die dann wirklich eine Herrenmannschaft ist, glaube ich, dann noch nicht, aber ein A-Jugendspiel, die dann mittlerweile bestimmt, oder?
00:02:24: Kevin Dörr Ja, wir hatten jetzt schon, seit ich da bin, zwei Gruppen abgeschlossen nach zehn Jahren, was total schade war, dass es immer nicht richtig geklappt hat. Also letztes Jahr, die Mädchen, die habt ihr ja auch kennengelernt, die haben dann nach zehn Jahren aufgehört und da war es halt total schade, weil der Verein keinen Trainer gefunden hat oder keine Trainerin. Und ein paar Mädchen spielen jetzt noch im Verein Fußball, aber in der Jungenmannschaft, in der Gemischten damit, was okay ist und ein paar andere Mädchen sind zu anderen Vereinen gewechselt, was uns natürlich auch super freut, dass sie weiter im Fußball bleiben und ein paar haben auch komplett aufgehört leider.
00:02:25: Und das ist halt so schade, weil, klar, aber das ist, glaube ich, ein Problem generell, was wir in Deutschland haben, dass die ehrenamtliche Unterstützung einfach nicht mehr so gegeben ist oder teilweise schwierig ist, weil jeder, der mehr an Ehrenamt tätig war, weiß, wie schwierig das ist und du bist am Ende der Depp für alle. Und deswegen kann ich es auch verstehen, wenn da Leute nicht mehr sagen, hey, ich bin jetzt bereit, mein Wochenende auch zu opfern und damit Kindern wohin zu fahren. Und ich bin froh, dass ich das natürlich beruflich machen darf und nicht mehr ehrenamtlich.
00:02:26: Aber ja, auch die andere Gruppe, da war es ja ähnlich, da hat die Mannschaft sich dann ein bisschen getrennt. Viele sind in den Verein geblieben, in eine andere Mannschaft gewechselt, ein paar haben dann aufgehört. Aber man ist immer noch ein bisschen in Kontakt mit denen.
00:02:27: Also es war geil, vor ein paar Monaten habe ich dann auch einen Jugendlichen angeschrieben, den wir vor drei Jahren mal entlassen haben. Und da meinte er auch, hey, ich suche ein FSJ, kannst du mir da helfen? Ich brauche ein paar Tipps und so. Dann haben wir einfach darüber gesprochen und das finde ich auch schön, dass die Jungs halt nach der Zeit immer noch auf uns zukommen und nach Hilfe fragen.
00:02:28: Und das zeigte auch, wie groß die Bindung auch damals war.
00:02:29: Edwin HertelJa, das solltest du ja auch irgendwo ausmachen, der Ansprechpartner für die Zeit danach ja auch noch gegeben ist.
00:02:30: Kevin DörrJa, ich meine gerade, klar, wir kennen uns halt im deutschen Schulsystem aus, im Sozialsystem und ganz, was möglich ist.
00:02:31: Und viele Eltern kennen es einfach nicht oder die Jungs kennen es nicht. Und klar fragen die danach und da hilft man uns total gerne.
00:02:32: Daniel VölzWie sieht das denn, also ich stelle mir vor, du hast wahnsinnig viel auf dem Teller, was deine tagtägliche Arbeit angeht.
00:02:33: Aber gibt es denn so einen normalen Alltag für Kevin oder wie sieht das überhaupt bei dir aus?
00:02:34: Kevin DörrJa, also vormittags ist meistens Bürozeit. Unsere Projekte starten ja immer nach der Schule im Nachmittagsbereich. Vormittags heißt E-Mails beantworten, mit den Mitarbeitern sprechen, Kollegen sprechen, Projekte planen, Förderanträge schreiben und dann ab 13 Uhr geht es dann in die Schulen.
00:02:35: Das heißt, wir starten mit dem gemeinsamen Mittagessen, dann quasi lernen wir eine Stunde mit den Kindern und dann ist Fußballtraining. Und dann ist ab und zu mal Feierabend. Manchmal muss man noch ein paar mit den Eltern ein bisschen sprechen, was klären oder mit den Projektgruppen was klären.
00:02:36: Aber dann, je nachdem, wann sie Training haben, ist dann 16 Uhr, 19 Uhr irgendwann auch mal Schluss.
00:02:37: Edwin HertelKonntet ihr mit eurem Training und eurer Projektgruppe auch schon mal so ein Talent finden?
00:02:38: Kevin Dörr Also ja, wir hatten jetzt gerade bei den Mädels, die wir jetzt verabschiedet haben nach den zehn Jahren, zwei dabei, die dann auch irgendwann zu 96 gewechselt sind. Und es war natürlich auch von einer riesengroßen Freude für uns.
00:02:39: Aber ansonsten, ich glaube, viele Spieler bei uns haben Talent und bringen auch echt viel mit. Aber man merkt, es fällt immer an anderen Sachen. Also der letzte Ehrgeiz, der letzte Biss, halt genau das, was sie hier nicht vorgelebt bekommen von zu Hause, das fehlt.
00:02:40: Und das merkt man auch irgendwann. Und da fehlt es nicht am körperlichen Können oder am fußballerischen Können, sondern es fehlt im Kopf. Und auch zu verstehen, ich muss ja alles dafür geben, um besser zu werden.
00:02:41: Und da reicht eine zweimal pro Woche Training nicht. Und das ist ja genau so dieser schulische Ehrgeiz. Hey, ich muss alles dafür geben, um vielleicht eine bessere Note zu schreiben. Aber bei uns dann ist es meistens so, es ist mir zu anstrengend, ich höre dann lieber auf. Und deswegen, sagen wir mal, wenn sie bei uns spielen und dann vielleicht mal in der Landesliga spielen, dann sind wir ganz zufrieden. Und ich glaube, das können auch einige schaffen.
00:02:42: Edwin Hertel
00:02:43: Mmh. Okay. Das ist ja auch schon was.
00:02:44: Kevin Dörr
00:02:45: Ja natürlich. Ich glaube Landesliga kennst Du Dich ja besser aus als ich. Aber das ist ja ein ganz gutes Niveau und dass können einige von uns schaffen.
00:02:46: Daniel Völz
00:02:47: Wo man das anstrebt, ja, dieser Erfolg, ob das jetzt der Fußball sein mag oder den Kindern helfen. Was fehlt euch denn, beziehungsweise abgesehen von den Spenden natürlich? Was fehlt euch denn, beziehungsweise wo du sagst, das wäre die größte Hilfe, wenn wir das oder das kriegen würden? Also ob das jetzt eine gestiftete Sache ist oder auch ob es einfach die Gesellschaft an sich, wo die mithelfen können, wie kann man euch helfen?
00:02:48: Kevin Dörr
00:02:49: Ja, ich glaube, auch da gibt es ganz verschiedene Möglichkeiten und Ideen.
00:02:50: Wie gesagt, so wie reifen.com, mit den ganzen Workshops, die sie mit uns gemeinsam machen, das ist dann schon eine Riesenhilfe. Aber auch einfach Fußballschuhe für unsere Kinder zu spenden, weil da haben wir oft das Problem, viele Eltern haben kein Geld, können es sich nicht leisten, dann sind die Schuhe wieder zu klein nach einem Jahr, dann müssen wir wieder gucken, haben wir Fußballschuhe für die Kids? Ja oder nein? Aber genauso auch Klamotten, Trikotsätze, wo wir immer auf der Suche sind. Oder auch, wie gesagt, mit uns gemeinsam verschiedene Projekte zu machen.
00:02:51: Letztens war jetzt ein Finanzberater bei uns, der dann meinte, hey, ich würde gerne mit den Jugendlichen zum Thema Finanzen sprechen, wo wir uns auch super vorstellen können. Mal gucken, wie der Pilotprojekt, wo wir auch nicht wissen, kommt es an, kommt es nicht an, ist es gut oder schlecht? Aber wieder super spannend, also da sind wir total offen. Und zum Thema Berufsfindung, Berufseinstieg gibt es immer Möglichkeiten.
00:02:52: Wie gesagt, wenn es da Leute gibt, die gerne was machen wollen, die mit unterstützen wollen, die immer gerne, können sich gerne melden. Wir haben jetzt auch vor letztem Jahr, so Mitte letzten Jahres, einen ehrenamtlichen Mitstreiter gefunden. Da waren wir hier in Hannover bei der Freiwilligenmesse, haben uns mal vorgestellt und da kam wirklich Klaus zu uns und meinte, hey, ich könnte mir vorstellen, bei euch mitzuarbeiten, mitzuhelfen.
00:02:53: Und der ist jetzt auch hier bei den reifen.com Grip Kids im Roderbruch dabei, hat aber echt Bock, unterstützt uns bei den Spielen und hilft uns natürlich, weil bei fünf Gruppen muss man sich natürlich ab und zu mal aufteilen und kann nicht jede Gruppe so bedienen, wie man es gerne hätte. Und deswegen sind auch so ehrenamtliche Mitstreiter immer Gold wert, die auch mal mit der Gruppe alleine losgehen können.
00:02:54: Daniel Völz
00:02:55: Seht ihr das dann auch, dass eventuell die Stiftung oder zumindest dieses Modell, weil ich finde, das ist wirklich eine einzigartige Sache, man hört immer wieder Stiftung für die Kids und so, aber das ist halt so, also mir spricht das richtig zu, dieses Mannschaftsfeeling, kann ich mir vorstellen, dass das richtig nochmal hilft, so dieses Mitstreiter Gefühl bei den Kids auch auszulösen.
00:02:56: Könntet ihr vorstellen, dass es auch auf andere Städte, also ich wohne in Berlin, das ist irgendwie so was, so wie die Mertesacker Stiftung oder vielleicht wollt ihr expandieren nach Berlin?
00:02:57: Kevin DörrIch wäre sofort dabei, aber das kann ich nicht entscheiden. Ich glaube, das, was die Stiftung hier geschaffen hat, ist ein super Konzept und ich glaube, es hilft den Kindern auch. Und ich glaube, das würde jeder Stadt einfach was bringen.
00:02:58: Aber wie gesagt, man braucht halt Geld dafür und das ist da, wo eins immer scheitert. Es gibt auch ganz viele ähnliche Projekte, die so einen ähnlichen Ansatz haben mit Lernen und Fußball zusammen oder mit Lernen und Sport zusammen. Aber ich habe bis jetzt noch niemanden kennengelernt, wo es wirklich auf diese Langfristigkeit ankommt, diese zehn Jahre.
00:02:59: Und das ist, glaube ich, so eine Einmaligkeit in Deutschland, die bis jetzt ich zumindest nicht anders kenne. Und da würde ich mir wünschen, dass andere Leute genauso machen würden oder halt die Stiftung unterstützen, damit wir einfach mehr machen können.
00:03:00: Daniel VölzWie gesagt, du hast es schon angedeutet, man kann dich kontaktieren. Wie ist es denn am einfachsten, mit euch Kontakt aufzunehmen?
00:03:01: Kevin DörrWir haben eine Website, also ganz normal Per Mertesacker Stiftung auf dem Internet eingeben. Dann kommen wir auf die Internetseite und da info@per-mertesacker-stiftung.de einfach melden. Die Kollegin leitet dann die E-Mail auch an mich entsprechend weiter und dann melden wir uns immer.
00:03:02: Edwin Hertel
00:03:03: Ansonsten natürlich auch gerne direkt über uns, über unsere Social Media Plattform oder ähnliches per Mail gerne. Wir können das dann natürlich auch intern weiterleiten an dich dann direkt oder beziehungsweise an die Stiftung. Ist natürlich auch möglich.
00:03:04: Und apropos weitergeben. Ich habe noch eine Kleinigkeit, die wir euch geben wollen. Du darfst nämlich einmal ziehen, Kevin, wir haben ein Gewinnspiel.
00:03:05: Kevin Dörr
00:03:06: Bin ich gespannt.
00:03:07: Boxen Stopp für Gewinner.
00:03:08: In jeder Folge verlosen wir einen von vielen tollen Gewinnen. Was es diesmal gibt, dass lost unser Gast für euch aus. Um teilzunehmen, müsst ihr nur das Codewort der aktuellen Folge kennen. Folgt uns auf Instagram und schickt uns eine DM mit dem Codewort.
00:03:09: Und schon bist du dabei. Zu gewinnen gibt es reifen.com Gutscheine, ein Felgen- oder einen Reifensatz. Aber gebt Gas. Das Gewinnspiel läuft 48 Stunden nach Veröffentlichung der Folge. Die Teilnahmebedingungen findet ihr in den Show Notes.
00:03:10: Kevin Dörr
00:03:11: Darf ich zum ersten Mal Glücksspiel spielen?
00:03:12: Edwin HertelDa sind reifen.com-Gutscheine drin, ein Felgensatz und oder ein Reifensatz, je nachdem, was du ziehst.
00:03:13: Kevin DörrDas heißt, ich kann jetzt auch was gewinnen?
00:03:14: Edwin Hertel Du nicht.
00:03:15: Daniel Völz
00:03:16: Und dann weitergeben.
00:03:17: Edwin HertelDu darfst es weitergeben. Das, was du ziehst.
00:03:18: Kevin Dörr
00:03:19: So, jetzt gucken wir mal, was da rauskommt. Wer das mal aufbekommt hier.
00:03:20: Edwin HertelJa, ein bisschen drücken und drehen. Dann wird das. Jawohl. Sieht nach einem guten aus.
00:03:21: Kevin Dörr
00:03:22: So, Trommelwirbel. Oh, wir haben einen Reifensatz.
00:03:23: Daniel VölzHey.
00:03:24: Edwin Hertel
00:03:25: Stark. Magst du mal umdrehen? Top.
00:03:26: Daniel VölzSehr cool. Wenn ihr gewinnen wollt, könnt ihr natürlich mit dem Codewort Grip Kids gewinnen.
00:03:27: Weitere Infos dazu findet ihr unten beziehungsweise in den Infos zur Show.
00:03:28: Ich bedanke mich ganz herzlich bei dir, Kevin. Du hast das wirklich nicht nur die Augen geöffnet, aber ich muss sagen, mich bestärkt das immer wieder, wenn ich höre, dass es so eine Stiftung überhaupt gibt. Also weil ich habe das große Glück, dass ich mit Freunden beziehungsweise anders aufgewachsen bin. Sagen wir mal so, gerade auch jetzt in ein Land zu kommen, wo man vielleicht die Sprache nicht spricht, wie du meinst, wo man den Anschluss nicht finden kann oder so. Dann auch in der Mannschaft. Das ist eine tolle Sache. Danke, dass du das heute mit uns geteilt hast. War schön, dich kennenzulernen.
00:03:29: Kevin Dörr
00:03:30: Ich bedanke mich auch. Kannst du uns rückgeben. Wir haben auch eine Riesenfreude, auch eine geile Erfahrung und ich komme gerne wieder.
00:03:31: Edwin Hertel
00:03:32: Danke für deine Zeit.
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